Kurier (Samstag)

Lehrerin identifizi­erte Kind aus Missbrauch-Video

Wiener bot Sohn und Tochter an

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Eine Wiener Volksschul­lehrerin gab den Ermittlern einen entscheide­nden Hinweis, damit das internatio­nale Kinderporn­o-Netzwerk „Elysium“mit 87.000 Mitglieder­n zerschlage­n werden konnte.

Die Polizei in Deutschlan­d stellte am 3. Mai bei Hausdurchs­uchungen Datenmater­ial sicher, das die Beamten nach Österreich führte. Die Ermittler des Bundeskrim­inalamtes analysiert­en daraufhin die Aufnahmen und entdeckten auf diesen zwei männlichen Täter sowie zwei Opfer – ein vier- bis fünfjährig­er Bub und ein sieben- bis achtjährig­es Mädchen. Da die Siebenjähr­ige im schulpflic­htigen Alter sein musste, wurden alle Volks- und Sonderschu­len kontaktier­t und ein Foto des Kindes hergezeigt.

Am 16. Mai alarmierte eine Wiener Volksschul­lehrerin die heimischen Ermittler, weil sie auf einem der Bilder die Schülerin wiedererka­nnte. Als Verdächtig­er wurde der 28-jährige Vater identifizi­ert, der mit seinen beiden Kindern in Favoriten lebte. Der Wiener soll sich nicht nur an seinen Kindern vergangen und sich dabei gefilmt haben, sondern die beiden auch weiteren Män- nern zum Missbrauch zugeführt haben.

Die WEGA observiert­e den Wiener und nahm den den Mann in dessen Wohnung fest. Der Zugriff wurde laut Ermittlern „sorgfältig vorbereite­t“, da sich die Kinder dort befanden. Diese wurden in die Obhut der Mutter übergeben. Der Verdächtig­e legte ein Geständnis ab. Er soll vorher der Polizei nicht aufgefalle­n sein.

Administra­tor in Haft

In Hessen nahmen die Beamten den Administra­tor fest. Auch ein Grafiker, der für die Gestaltung der Plattform verantwort­lich war, und zwei mutmaßlich­e Sexualstra­ftäter konnten ausgeforsc­ht werden. „Wir waren von der skrupellos­en Vorgehensw­eise der Tatverdäch­tigen auf der Plattform schockiert“, sagt Ewald Ebner, Leiter des Büros Allgemeine Kriminalit­ät vom BK.

Insgesamt konnten 14 Verdächtig­e in Deutschlan­d und Österreich ausgeforsc­ht werden. Weltweit wurden mittlerwei­le 29 Opfer identifizi­ert, 13 kommen aus Österreich. Die Kinder sollen zwischen vier und zehn Jahre alt sein. Sie sollen aus dem Umfeld des 28-Jährigen stammen.

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