Wie treu sind die Promis?
Bei der großen Gaudi wurden kleine Geheimnisse enthüllt
Ein ebenso empfehlenswerter wie lehrreicher Abend imLustspielhaus Am Hof im Herzen Wiens. Die Premiere von „Figaro oder ein toller Schnitt“traf dank perfekt-perfider Pointen, rasanter Regie und eines exzellenten Ensembles die Prominenz direkt ins Zwerchfell – also dorthin, wo schon die alten Griechen den Sitz der Seele verorteten. Sprich: Garantiertes Lachen inklusive Steckenbleiben desselben. Denn: Es geht um Liebe und Treue. Ein weites Land mit riesigen weißen Flächen auf der Landkarte eigener Erinnerung.
Intendant, Regisseur und Hauptdarsteller Adi Hirschal (68), seit 38 Jahren mit Ela (58) verheiratet, war „selbstverständlich immer treu“.
Und warum? „Weil ich in meiner ersten Ehe betrogen wurde – und diesen Schmerz kenne.“Im Stück, das Autor Max Gruber in einer Schönheitsklinik ansiedelt, ist Hirschal als Dr. Graf umso umtriebiger und sogar auf seine „Gspusis“eifersüchtig. Als er zur Axt greift, um den Nebenbuhler aus dem Weg zu räumen, fällt ihm die Ehefrau in den Arm: „Ich dachte immer, du bist gegen Gewalt?“Darauf der Gehörnte, rasend komisch: „Aber nur als Opfer!“
Doch bleiben wir beim delikaten Thema! Gabriele Be- nesch erklärt: „Immer treu!“Nachsatz: „Können diese Augen lügen? – Und wie!“
Kurios: Fast jede(r) weiß heikle G’schichterln nur von anderen. Wie Wilhelm Busch ( 1908) einst „Tratschen“definierte: „Anderer Leute Sün- den beichten!“So berichtete mir eine Salondiva von einem ewigen „Danilo“, wie er einmal fast zum realen Othello wurde (alle Namen der Red. bekannt): „Er kam dahinter, dass ihn seine erste Frau mit einem spanischen Tenor betrog. Er reiste heimlich nach Klagenfurt, trat dort die Hoteltür ein und verpasste wutentbrannt dem Latin Lover in flagranti ein Veigerl vom Feinsten ( Okularhämatom, blaues Auge).“Alles längst verjährt – und seit damals gibt’s nur noch Waserln.