Ausbilder des Jahres gewürdigt
Die Sparte Gewerbe und Handwerk holt Wiener Ausbilder vor den Vorhang
Das Wirtschaftswachstum und der Wohlstand Österreichs sind nicht zuletzt abhängig von den vielen Betrieben im Gewerbe und Handwerk. Das Bestehen dieser Betriebe hängt von den Fachkräften ab und dazu braucht es eine gute Lehrlingsausbildung. Die duale Lehrausbildung in Österreich ist weltweit einzigartig und erhält dafür auch weit über die rotweiß-roten Grenzen hinaus Anerkennung. Das Um und Auf für eine erfolgreiche Ausbildung sind die Ausbilder. Damit diese die Wertschätzung erfahren, die ihnen gebührt, wurde von der Sparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Wien der Preis „Ausbilder des Jahres“ins Leben gerufen. Es sind die Lehrlinge selbst, die darüber entscheiden, welcher Ausbilder diesen Preis bekommt. Mithilfe eines Fragebogens wird ermittelt, welche Lehrlinge mit ihrem Ausbilder am zufriedensten sind und jene mit den besten Ergebnissen werden dann ausgezeichnet.
Zwei auf dem ersten Platz
In diesem Jahr teilen sich Isabella Leeb von der Baumeister Rudolf Denk Gesmbh und Dietmar Holzweber von Johnson Controls Austria GmbH & Co OG ex aequo den ersten Platz. Den dritten Platz belegte Rauchfangkehrer Alfred Rappelsberger von Alfred Rappelsberger e.U. Die Ausbildung von jungen Menschen erfordert viel Engagement. Isabella Denk erklärt, was sie dazu motiviert: „Es ist mir besonders wichtig, kompetente Fachkräfte auszubilden. Als Lehrlingsausbilderin ist es mir möglich, den Lehrlingen nicht nur den Beruf zu lehren, sondern ihnen auch gleich das spezielle Know how zu vermitteln, das wir bei Baumeister Denk brauchen. Das Wichtigste aber, ich arbeite gern mit jungen Menschen“. Die Baufirma Rudolf Denk GesmbH kann auf eine fast 100jährige erfolgreiche Bautätigkeit verweisen. Das Bauunternehmen ist insbesondere auf Altbaurevitalisierungen spezialisiert. Aufgrund dieses spartenorientierten Arbeitens wird sichergestellt, dass alle relevanten Leistungen aus einer Hand erbracht werden können. In kompletter Ausführung werden Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen jeglicher Größenordnung übernommen. Die langjährige gute Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmal- und Kulturamt sichert der Baufirma Denk auf dem Sektor der Althaussanierung eine hervorragende Stellung. Die Firma bildet seit 1981 Lehrlinge aus und hat derzeit sechs Lehrlinge. Isabella Denk ist überzeugt, dass sich die Ausbildung von Fachkräften für den Betrieb lohnt: „Auch die Unternehmen profitieren von der Lehrlingsausbildung, denn wer mit den Gegebenheiten und Anforderungen im Betrieb vertrauter ist, wird sich zu einem guten Mitarbeiter entwickeln.“
Immer ein offenes Ohr
Das ist auch der Grund, warum Ausbilder Dietmar Holzweber von Johnson Controls Austria GmbH & Co OG – ein Unternehmen im Bereich Kälteanlagentechnik – Lehrlinge ausbildet. Holzweber über das Verständnis seines Aufgabenbereichs: „Der Beruf des Kälteanlagentechnikers erfordert Präzision und Fachwissen, das vermittle ich den Jüngsten in unserem Unternehmen. Ich übernehme Verantwortung und bringe einem jungen Menschen den Beruf näher. Mindestens genauso wichtig ist es für einen guten Ausbilder aber, ein offenes Ohr für die Wünsche und Probleme seines Lehrlings zu haben, dann klappt das auch“. Die Firma bildet seit 2005 Lehrlinge aus, hat derzeit sechs Lehrlinge und bietet den Auszubildenden insgesamt ein interessantes Tätigkeitsfeld. 1885, lange bevor CO2-Ausstoß oder Klimawandel überhaupt ein Thema sind, gründete Warren Johnson ein Unternehmen, um neue Möglichkeiten zur Erschließung und Bewahrung kostbarer Energieressourcen zu erforschen. Damit begann auch die kundenzentrische Innovation – eine Tradition, die tausende Mitarbeiter seit über 130 Jahren inspiriert und weiterhin den Erfolg von Johnson Controls ausmacht. Das Unternehmen schafft intelligente Gebäude, effiziente Energielösungen, integrierte Infrastrukturen und Transportsysteme der nächsten Generation, die nahtlos zusammenwirken und so intelligente Städte und Umgebungen Wirklichkeit werden lassen. Johnson Controls ist ein weltweiter Markt- und Technologieführer mit den verschiedensten Kunden in über 150 Ländern. „Die Lehre ist eine Berufsausbildung, aber sie soll im besten Fall auch Persönlichkeitsbildung sein.“Darauf legt Rauchfangkehrer Alfred Rappelsberger von Alfred Rappelsberger e.U. großen Wert. Sein Lehrling hat es ihm mit einer Bewertung gedankt, die ihm den dritten Platz bescherte. Der Rauchfangkehrermeister sieht die guten Zukunftschancen einer Lehre: „Um das duale Ausbildungssystem in Österreich beneiden uns viele Länder der Welt. Unsere Fachkräfte sind top ausgebildet, wenn sie den Lehrabschluss meistern. Mir ist es ein großes Anliegen, persönlich dafür zu sorgen, einen jungen Menschen perfekt auszubilden, damit er oder sie im Berufsleben gute Chancen hat. Ein Job, der glücklich macht, bringt ein erfülltes Leben, das wünsche ich mir für die Jungen“. Der Betrieb bildet seit 2008 Lehrlinge aus und hat derzeit zwei Lehrlinge.
Karriere mit Lehre
Der Wettbewerb „Ausbilder des Jahres“wurde ins Leben gerufen, um den Ausbildern im Gewerbe und Handwerk für ihr Engagement und ihre Arbeit zu danken. Außerdem sollen auch andere Betriebe dazu motiviert werden, zur Ausbildung junger Menschen beizutragen. Die Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer Wien, Mag.(FH) Maria Smodics-Neumann, sieht für gut ausgebildeten Nachwuchs ausgezeichnete berufliche Perspektiven: „Gute Lehrlinge haben große Chancen, sowohl als Arbeitnehmer als auch als Unternehmer und Arbeitgeber Karriere zu machen. Mit einer Lehre ist alles möglich“. Deshalb muss man sich um die Zukunft auch keine Sorgen machen. „Lehrlinge werden auf jeden Fall immer gebraucht und damit auch ihre Ausbilder“, ist Alexander Eppler, Innungsmeister der Landesinnung Wien der Dachdecker, Glaser und Spengler, überzeugt. So darf man gespannt sein, wer im nächsten Jahr den Wettbewerb „Ausbilder des Jahres“gewinnt.