Aufregung um angebliche Reduktion der geheimdienstlichen Zusammenarbeit
Für Aufregung in den sozialen Medien sorgte am Freitagabend ein Tweet des ungarischen Journalisten Szabolcs Panyi. Darin behauptet er, dass amerikanische, britische und französische Geheimdienste die Zusammenarbeit mit dem österreichischen Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) in Fällen, die mit Russland zu tun haben, reduzieren werden. Grund sei der neue Innenminister Herbert Kickl, dessen FPÖ enge Kontakte zu Russland pflegt. Der Verfassungsschutz dementiert auf KURIER-Anfrage umgehend, auch aus dem Verteidigungsministerium kommt ein Dementi.
Panyi sagt auf KURIERAnfrage, dass seine Information nicht aus Österreich stamme, seine zuverlässige Quelle aber berichte, dass die drei Geheimdienste Angst hätten, dass Informationen über Russland in einem von der FPÖ geführten Ministerium nicht sicher seien.
Die Befürchtungen sind freilich nicht neu. Ende 2016 sind Heinz Christian Strache, Harald Vilimsky, Norbert Hofer und Johann Gudenus nach Moskau gereist, von dort haben sie einen FünfJahres-Vertrag mit der PutinPartei Vereintes Russland verkündet. Die Zusammenarbeit solle das Ziel verfolgen, „die Freundschaft zwischen FPÖ und “Geeintes Russland“zu stärken“und „die junge Generation im Geiste von Patriotismus und Arbeitsfreude zu erziehen“. Die ÖVP sprach damals von einer „außenpolitischen Geisterfahrt der FPÖ“.
Seit der Regierungsbeteiligung wird in Diplomatenkreisen und in der NATO befürchtet, dass Russland von der FPÖ profitieren könnte, wie der KURIER berichtete. Das Innen- und das Verteidigungsministerium, wo Verfassungsschutz und Geheimdienste angesiedelt sind, werden von FPÖ-Ministern geleitet. Sie verfügen künftig über alle sensiblen Informationen.