Kurier (Samstag)

Crash oder Korrektur? Bitcoin mit böser Weihnachts­überraschu­ng

Kurssturz.

- – HSP, PRE

ren Namen dran und lösten so irrwitzige Kurssprüng­e aus.

Kurz vor Weihnachte­n setzte es für Bitcoin-Spekulante­n jedoch einen Dämpfer. Nachdem der Wert der digitalen Währung seit Jahresbegi­nn umfast 2000 Prozent auf 16.400 Euro zugelegt hatte, rasselte der Kurs am Freitag auf 11.000 Euro runter. Ist das der Anfang vom Ende des Höhenflugs? Würden Aktienkurs­e um ein Drittel einbrechen, wäre das der schlimmste Börsencras­h aller Zeiten. Nur: Welche Maßstäbe soll man beim Bitcoin anlegen, der an „nor- 16.497 malen“Tagen um zehn Prozent und mehr schwankt?

Es ist obendrein nicht der erste Absturz: Im September hatte der Kurs um 40 Prozent nachgegebe­n. Und im November 2013 war der Kurs massiv eingebroch­en, kurz nachdem die 1000-Dollar-Hürde geknackt war. Es dauerte fünf Jahre bis der Absturz im Jänner 2017 aufgeholt war. Erst danach ging der virtuelle Goldrausch los.

Monika Rosen, Chefanalys­tin der UniCredit Bank Austria, sieht die Feiertage als möglichen Grund: „Insgesamt beruhigt sich der Handel. Man geht in ein langes Wochenende und neigt vor längeren Pausen dazu, Risiko herauszune­hmen.“Was nur logisch ist: Wer mit der Familie beim Weihnachts­braten sitzt, hat wohl eher wenig Lust auf aufgeregte­s Bitcoin-Handeln.

Wegen ihrer Schwankung­sanfälligk­eit seien Bitcoin und Co. unterdesse­n „eigentlich kein Thema für den Privatanle­ger“, warnt Rosen. Bei Kryptowähr­ungen gebe es zudem überhaupt keine Anhaltspun­kte, was eine angemessen­e Bewertung wäre.

Was sind die Gründe für den jüngsten Einbruch? Wie schlagen sich die anderen Kryptowähr­ungen?

Eine Erkenntnis aus dem Mini-Crash: Wenn es runtergeht, dann gleich querbeet im Krypto-Universum. Auch wer sein Spielgeld über Bitcoin-Alternativ­en wie Ethereum, Iota, Dash oder Ripple gestreut hat, kann nicht sicher sein, bei einem Crash ungeschore­n davon zu kommen. Der deutschen Kryptowähr­ung Iota half nicht einmal die Frohbotsch­aft, dass die Stadt Tokio sie als eines von acht Startups in ihr Inkubator-Förderprog­ramm aufgenomme­n hat. Auch Iota verlor am Freitag ein Drittel seines Wertes.

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