Liechtensteins LLB schluckt die Semper Constantia
185 Millionen Euro.
Die Semper Constantia Privatbank, ehemals als Constantia Privatbank tief in die Kalamitäten um die Immofinanz verstrickt, ist bald Geschichte: Am Freitag gab die Liechtensteinische Landesbank (LLB) bekannt, die in Wien ansässige Semper Constantia zur Gänze zu übernehmen.
185 Millionen Euro f ließen an die derzeitigen Eigentümer des auf reiche Kundschaft spezialisierten Finanzinstituts – zum Teil in bar und zum Teil in Aktien der LLB. Die Liechtensteiner Bank will für den Deal 1,85 Millionen eigene Aktien verwenden. Verkäufer sind die Haselsteiner Familien-Privatstiftung, die 64 Prozent an der Semper Constantia hält, die grosso holding des Investors Erhard Grossnigg (15 Prozent) und die Beteiligungsfirmen der Semper Constantia-Vorstände Bernhard Ramsauer und Harald Friedrich, die je 8,5 Prozent halten, sowie Vorstand Ulrich Kalausch (vier Prozent).
Die Akquisition erfolgt in zwei Schritten. Im Juli 2018 wird die Semper Constantia von der LLB übernommen, im September wird sie dann zur Liechtensteinischen Landesbank Österreich fusioniert. Die Generalversamm- lung am 9. Mai soll den ehemaligen Raiffeisen Bank International-Chef und aktuellen Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Semper Constantia, Karl Sevelda, zur Wahl als VerwaltungsratMitglied der LLB vorschlagen. Gabriel Brenna soll Vorsitzender des Aufsichtsrates der fusionierten Bank und Bernhard Ramsauer Chef dieser Bank werden. Im Frühjahr 2019 ist ein Wechsel von Ramsauer in den Aufsichtsrat der Liechtensteinischen Landesbank Österreich geplant.
Vermögensverwalter
Die Semper Constantia verwaltet mit 190 Mitarbeitern 15,5 Milliarden Euro an Kundenvermögen. Die Bank ist neben der Vermögensverwaltung im Fondsmanagement und im Immobiliengeschäft aktiv. Im Oktober wurde eine Kooperation mit USVermögensverwalter Russel Investments geschlossen.