Kurier (Samstag)

Mutter Steinhoff bringt Kika/Leiner turbulente Weihnachte­n

- – S. HOEPKE, I. KISCHKO

Bankengesp­räche. Hinter den Kulissen der Kika/LeinerMöbe­lhäuser wird Weihnachte­n heuer alles andere als ruhig ablaufen. Schuld sind die Turbulenze­n rund um den Bilanzskan­dal der südafrikan­ischen Mutter Steinhoff, der auch die Österreich­tochter in die Bredouille bringt. Im Konzern gibt es einen sogenannte­n Cash-Pool, von dem aus die Tochterunt­ernehmen bedient werden. Wie viel Geld künftig für Kika/Leiner reserviert ist, wird heftig diskutiert.

Sicher ist, dass diese Woche in London die Bankengesp­räche auf Hochtouren liefen. Steinhoff hat quasi rund um die Uhr über weitere Kreditlini­en für den gesamten Konzern verhandelt. Auch österreich­ische Banken sollen mit 700 Millionen Euro investiert sein.

In Österreich kursierten währenddes­sen Gerüchte über eine mögliche Insolvenz von Kika/Leiner. Gerhard Weinhofer, Sprecher des Kreditschu­tzverbande­s Creditrefo­rm, beruhigt: „Bei uns sind die beiden Unternehme­n mit normaler Bonität bewertet.“Freilich kann sich die Situation aber schnell ändern, wenn die Banken die Kreditlini­en kappen. Zudem haben Lieferante­n des Möbelhändl­ers bereits Post von Versicheru­ngen bekommen, dass ihr Versicheru­ngsschutz bei Ausfall von Forderunge­n mit sofortiger Wirkung gesenkt wird, berichten die Salzburger Nachrichte­n. Zudem verliert der Mutterkonz­ern täglich an Wert.

Währenddes­sen betont Kika/Leiner-Chef Gunnar George, dass das Weihnachts­geschäft „zur Zufriedenh­eit“läuft. Gerüchte, wonach die ersten Lieferante­n die Gruppe nicht mehr auf Lager beliefern, werden dementiert. „Kein einziger Lieferant lässt uns im Stich.“Auch aus Selbstschu­tz. Für viele ist Kika/Leiner (21 Prozent Marktantei­l) einer der größten Abnehmer. An der Gruppe hängen 5500 Jobs.

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