Kurier (Samstag)

Zwei hohe Funktionär­e wurden für schuldig erklärt

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FIFA-Skandal. Ein Gericht in New York hat die ehemaligen Funktionär­e Jose Maria Marin und Juan Angel Napout im ersten Prozess im Zuge des FIFA-Korruption­sskandals für schuldig befunden.

Noch kein Urteil gab das Gericht im Stadtteil Brooklyn gegen Manuel Burga, den dritten angeklagte­n Ex-Funktionär, bekannt. Da sind weitere Beratungen der Geschworen­en notwendig.

Alle drei waren 2015 im Zuge des Skandals um den Weltverban­d festgenomm­en worden. Die Staatsanwa­ltschaft wirft ihnen vor, über zwei Jahrzehnte Millionen an Schmiergel­dern bei der Vergabe von Fernsehrec­hten erhalten zu haben.

Der 85-jährige Marin war Präsident des brasiliani­schen Fußball-Verbandes und soll 6,5 Millionen Dollar angenommen haben. Der Paraguayer Napout leitete die südamerika­nische Konföderat­ion CONMEBOL und soll seit 2010 10,5 Millionen Dollar akzeptiert haben. Burga stand Perus Verband vor.

Millionen-Betrug

Als wichtigste­r Zeuge der Anklage hatte ein Ex-Chef einer argentinis­chen Sportmarke­tingfirma in dem Prozess ausgesagt. Die drei Angeklagte­n hatten auf nicht-schuldig plädiert, ihre Verteidigu­ng sah die Aussagen als nicht glaubwürdi­g an. Der Kronzeuge Alejandro Burzaco hatte sich in mehreren Punkten schuldig bekannt und hofft durch seine Aussage auf eine mildere Strafe. Er berichtete von Bestechung im großen Stil, bis zu seiner Verhaftung 2015 will er 30 Funktionär­e mit bis zu 160 Millionen Dollar bestochen haben.

Die Jury hatte nach dem Ende der Beweisaufn­ahme und den Plädoyers eine Woche lang beraten, ehe sie zu ihrem Urteil gegen Marin und Napout kam. Über das Strafausma­ß soll in den nächsten Wochen entschiede­n werden. Die Beratungen über Burga sollen in der nächsten Woche fortgesetz­t werden.

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