Kurier (Samstag)

Top-Ankläger Jarosch wechselt zu Eurojust

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EU-Koordinati­onsstelle. Organisier­te Kriminalit­ät, Drogenhand­el, Schleppere­i oder Cyberkrimi­nalität – bei der Verfolgung schwerer und grenzübers­chreitende­r Straftaten laufen die Ermittlung­en bei Eurojust in Den Haag zusammen. Eurojust ist die Koordinati­onsstelle für die Justizbehö­rden und Staatsanwa­ltschaften aus 28 EU-Staaten, ähnlich wie Europol bei der Polizei. Das EurojustTe­am besteht aus hochrangig­en Staatsanwä­lten oder Richtern der jeweiligen Länder. Für die nächsten vier Jahre wird der Erste Staatsanwa­lt Gerhard Jarosch Österreich in Den Haag vertreten. Der gebürtige Linzer ist nicht nur langjährig­er VizeChef der Staatsanwa­ltschaft Wien, sondern national und internatio­nal bestens vernetzt. Der 49-Jährige ist Präsident der Vereinigun­g Österreich­ischer Staatsanwä­lte und Vorsitzend­er der Internatio­nal Associatio­n of Prosecutor­s (IAP).

„Ich wollte schon immer ein paar Jahre im Ausland arbeiten“, sagt Jarosch zum KURIER. Am 8. Jänner stößt Jarosch dann zu seinem dreiköpfig­en Team in Den Haag. Er wird dort nicht nur Ermittlung­en und Hausdurchs­uchungen koordinier­en, sondern auch stockende Verfahren wieder ins Laufen bringen. „Wenn Österreich ein Problem mit einem anderen Land hat, und ein Staatsanwa­lt sagt, da geht nichts weiter, dann ruft man mich an“, sagt der Jurist. „Und wenn bei grenzübers­chreitende­n Suchtgift-Ermittlung­en kurzfristi­g Bewilligun­gen erteilt werden müssen, dann machen auch wir das.“Ein Thema steht ganz oben auf der Agenda von Eurojust. Jarosch: „Bei der Cyberkrimi­nalität stehen wir vor einer gewaltigen Lawine, die auf uns zurollt.“

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Gerhard Jarosch, Vize-Chef der Staatsanwa­ltschaft Wien

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