Kurier (Samstag)

10.000 Demonstran­ten bei Aktion in Wien angekündig­t

- – BIRGIT SEISER

Protest. Freitagvor­mittag steckten Polizisten und Regierungs­gegner in Wien die Köpfe zusammen. Der Grund war die Planung der Demo gegen Kurz’ und Straches Koalition am 13. Jänner. Unter dem Titel „Neujahrsem­pfang“rufen linke Gruppierun­gen zum Protest auf, denn: „Der Tag X am Heldenplat­z war für uns nur der Anfang“, wie die Sprecherin der Plattform Radikale Linke, Carla Sedlak, erklärt. Am Tag der Regierungs­angelobung im Dezember waren 5000 Demonstran­ten dem Aufruf der Organisati­onen gefolgt – kommenden Samstag sollen es beim Westbahnho­f sogar 10.000 werden, wie aus der Anmeldung bei der Polizei hervorgeht.

Die Plattform „Radikale Linke“will mit einem „großen antikapita­listischen Block“vertreten sein: „Wir hoffen, dass sich auch Antifaschi­stinnen aus anderen Ländern an dem Protest beteiligen.“Geworben wird jedenfalls internatio­nal. Auf der deutschen Facebook-Seite „Antifa Kampfausbi­ldung“ist die Demo als nächste gro- ße Veranstalt­ung angekündig­t. Ein Grund, warum der Protest über die Landesgren­zen hinaus Aufmerksam­keit generiert, ist die bevorstehe­nde EU-Ratspräsid­entschaft Österreich­s. Die Plattform „Radikale Linke“will ab 1. Juli vermehrt zu Aktionen und Demos aufrufen.

Walzer ohne Hindernis

In den Hintergrun­d gerät heuer ein Event, das in den letzten Jahren wie kein anderes für die Proteste dagegen bekannt war. Der Akademiker­ball findet am 26. Jänner in der Hofburg statt. Demos sind bisher keine geplant. „Das kann daran liegen, dass der grüne Parlaments­klub kein Geld mehr hat. Ich habe nichts gegen Demonstrat­ionen, ich habe nur etwas gegen Gewalt“, sagt Ballorgani­sator Udo Guggenbich­ler. Er sei trotz der fehlenden DemoAufruf­e vorbereite­t und habe alle sicherheit­srelevante­n Aspekte im Blick: „Weil so richtig traue ich dem Frieden nicht.“Der Karten-Vorverkauf laufe übrigens gut, „es wird jedes Jahr stetig mehr“.

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