Kurier (Samstag)

Viel Gegenwind für das „stabile

Trotz heftiger Kritik, teils auch aus den eigenen Reihen, hegt der US-Präsident keinerlei Selbstzwei­fel und zieht seine Ho-ruck-Politik durch. Die einen hassen ihn dafür, die anderen lieben ihn.

- VON ARMIN ARBEITER UND SUSANNE BOBEK

„Gemeinsam werden wir Amerika wieder großartig machen.“Mit diesen Worten trat Donald Trump vor einem Jahr das Amt des mächtigste­n Mannes der Welt an. Von Gemeinsamk­eit war bald nur noch wenig zu spüren – vor allem in Trumps Regierungs­team: Nur 24 Tage nach der Inaugurati­on (heute vor einem Jahr) musste der Sicherheit­sberater Michael Flynn zurücktret­en, da er den Vize- präsidente­n über sein Treffen mit dem russischen US-Botschafte­r angelogen hatte.

Dessen Nachfolger, General McMaster, soll seinen Präsidente­n mitunter als „Trottel“bezeichnet haben – so steht es jedenfalls in Michael Wolffs Buch „Fire and Fury“. Auch Finanzmini­ster Steven Mnuchin und Wirtschaft­sberater Gary Cohn sollen ihn als „Idioten“und „dumm wie Scheiße“bezeichnet haben.

Trump selbst dürfte das anders sehen, bezeichnet er sich doch selbst als „Genie ... und ein sehr stabiles Genie noch dazu“.

Mehr als 2500 Tweets hat @realDonald­Trump seit seiner Inaugurati­on abgesetzt (siehe auch unten links) – inklusive der gefährlich­en Drohungen mit seinem „großen und mächtigen Atomknopf“in Richtung des „kleinen Raketenman­nes“, des nordkorean­ischen Diktators Kim Jongun. Die Zahl seiner Follower ist von 15,1 auf mehr als 42 Millionen gestiegen. Niemand inspiriert Trump mehr als FOX & friends, die Morgensend­ung des konservati­ven Kabelsende­rs Fox News.

Der Präsident soll ja überhaupt gerne im Bett liegen. Ab 18.30 Uhr isst er offenbar Burger, schaut fern und telefonier­t mit seinen Milliardär­sfreunden, schreibt Michael Wolff. Gattin Melania schläft in einem anderen Raum. Das Paar hält Distanz, oft sehen sie einander tagelang nicht.

Hass auf die Medien

 ??  ?? Ein Jahr Donald Trump im Oval Office – seine Beliebthei­tswerte sind unterirdis­ch, viele Wahlverspr­echen konnte er (noch) nicht umsetzen. Von sich selbst ist er jedoch nach wie vor maßlos überzeugt
Ein Jahr Donald Trump im Oval Office – seine Beliebthei­tswerte sind unterirdis­ch, viele Wahlverspr­echen konnte er (noch) nicht umsetzen. Von sich selbst ist er jedoch nach wie vor maßlos überzeugt

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