Ein Oldie ohne Ablaufdatum
Hannes Reichelt.
Mit seinen 37 Jahren hat Hobbypilot Hannes Reichelt jede Menge Routine, und doch sind die Olympischen Spiele von PyeongChang erst seine zweiten. „Aber wer sagt, dass es auch schon meine letzten sind?“, fragt der Schelm, dem Schnee und Kurs von Jeongseon zunächst Rätsel aufgegeben haben. Immerhin, von Platz 28 ging es am Freitag hinauf auf den achten, „es war ein Schritt in die richtige Richtung, aber ich hab’ ein Tor ausgelassen.“
Die „Killerlinie“, die suchte der Salzburger auch nach Änderungen am Material noch immer, Videostudium der Konkurrenz sollte weitere Aufschlüsse bringen. In den jüngsten drei Weltcup- Abfahrten vor Olympia kam Reichelt auf die Plätze fünf, vier und drei – insofern zeigt der Trend nach oben. Der sechsfache Weltcupsieger vermisst das olympische Flair im Athletenhotel draußen an der Strecke, „es fühlt sich an wie in Lake Louise“, wo der Tross ebenfalls unter einem Dach untergebracht ist – und ebenfalls fernab vom Schuss. „Aber es hat auch sein Gutes, zumindest, was den Norovirus angeht“, sagt Reichelt.
Klar ist: „Die Bedingungen hier erfordern viel Arbeit, zudem ist der Zeitplan sehr eng, denn in meinem Alter muss ich viel Zeit beim Physiotherapeuten verbringen.“Reichelt glaubt, dass der Italiener Innerhofer und der Norweger Jansrud das Maß der Dinge sein werden: „Die beiden haben am Freitag eine gewaltige Linie ausgepackt – und die gilt es jetzt für mich umzusetzen.“