Kurier (Samstag)

Mutter und Tochter tot: Gutachten soll Fall klären

- – D. MELCHER

Ermittlung­en. Was war für den Tod von Fatma G. (45) und Tuba Ö. (15) ausschlagg­ebend? Diese Frage stellen sich zurzeit nicht nur die Hinterblie­benen, sondern auch die Ermittler.

Mutter und Tochter waren wie berichtet am Mittwoch tot in einer Wohnung in der Rußbergstr­aße in Floridsdor­f aufgefunde­n worden. Ein Erstbefund konnte keine Hinweise liefern, unter welchen Umständen die beiden starben. Äußerliche Verletzung­en konnten jedenfalls keine festgestel­lt werden. Die beiden Türkinnen wurden erst nach Wochen in der Wohnung entdeckt, die Leichen lagen in unterschie­dlichen Betten. Ein toxikologi­sches Gutachten soll jetzt Licht ins Dunkel bringen. Dies wird aber laut Polizei sechs bis acht Wochen in Anspruch nehmen. Könnten also Medikament­e im Spiel gewesen sein?

Die Hinterblie­benen selbst gehen weiterhin von Selbstmord aus, obwohl es viele Ungereimth­eiten gibt. „Wir können uns das auch nicht erklären. Alle warten gespannt auf das Ergebnis“, sagt ein Familienmi­tglied, das bei der Wohnungsöf­fnung dabei war. Mutter und Tochter lagen in unterschie­dlichen Betten und Räumen. Die Leichen waren bereits stark verwest.

Kind (3) missbrauch­t?

Die 15-Jährige soll an einer psychische­n Krankheit gelitten haben. Eine genaue Diagnose und eine Behandlung, die das Jugendamt forderte, lehnte das Mädchen jedoch ab.

Mittlerwei­le ist auch klar, warum die dreijährig­e Halbschwes­ter von Tuba vor mehr als einem Jahr der Mutter weggenomme­n und dem leiblichen Vater zugesproch­en wurde. Das Mädchen dürfte misshandel­t worden sein. „Sie wies blaue Flecken und auch Brandwunde­n auf. Wir wissen aber nicht, woher diese Verletzung­en stammten“, heißt es vom Jugendamt.

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