Motorradabsatz von KTM soll bis 2022 um zwei Drittel steigen
Die börsennotierte KTM Industries AG hat im Geschäftsjahr 2017 ihren Umsatz um 14 Prozent auf 1,53 Milliarden Euro gesteigert. Der Gewinn reduzierte sich allerdings um sechs Prozent auf 84 Millionen Euro. 2017 verkaufte Dem US-Motorradhersteller Harley-Davidson geht es sehr schlecht, manche zweifeln sogar, dass jemals wieder bergauf geht. Was macht er falsch?
Harley-Davidson hat es verabsäumt, junge Kunden aufzubauen. Das ist eine unserer Stärken, wir holen unsere Jungfahrer mit fünf bis sechs Jahren ab. Die Sportlerkarriere dauert bis 30, dann kommen die Kinder und die Karriere, viele kommen dann später wieder auf eine KTM zurück. Stefan Pierer wird also nicht Harley-Davidson übernehmen?
Nein, wir sind eine europäische Company und wollen das auch bleiben. Harley-Davidson hatte die vergangenen das Unternehmen 238.334 Motorräder der Marken KTM und Husqvarna, das entspricht einer Steigerung um mehr als 17 Prozent. Bis zum Geschäftsjahr 2022 hat sich das Unternehmen einen jährlichen Absatz von 400.000 Motorrädern zum Ziel gesetzt. 20 Jahre eine Erfolgsgeschichte mit ihren Cruisern, aber der Markt hat sich gedreht. Die Baby-Boomer gehen in Pension und HarleyDavidson hat kein Produkt für Junge. So, wie ich die Lage in der Branche derzeit sehe, weiß ich nicht, wie sie ein Revival haben können. Sie nehmen den Rennsport-Zulieferer Pankl Racing von der Börse, warum?
Es sind nur mehr zwei Prozent im Streubesitz, das ist den ganzen Zinnober wie Compliance, Fixkosten und so weiter, nicht mehr wert. Außerdem sind zwei Börsennotierungen eher hinderlich, das ist eine rationale Vereinfachung. Stefan Pierer studierte auf der Montanuniversität Leoben Betriebs- und Energiewirtschaft.1987 gründete er die KTM Industries-Beteiligungsgruppe, in der er als Aktionär und Vorstand tätig ist. Seit 1992 ist er Aktionär und Vorstand der KTM AG. Sind Sie mit der Arbeit der neuen Regierung zufrieden?
Die Regierung ist noch in der 100-Tage-Phase, zumindest solange sollte man ihr Zeit geben, bevor man urteilt. Das Programm klingt gut, wir warten auf die Umsetzung. Wir haben noch ein paar Landtagswahlen, die die 100 Tage mitbeeinflussen können, aber ich bin optimistisch, dass wichtige Dinge, wie Arbeitszeitflexibilisierung, geschehen werden. Die Gewerkschaft befürchtet bei der Arbeitszeitflexibilisierung Missbrauch.
Das ist Unsinn. Wir bauen ja schon Werkssiedlungen für unsere Mitarbeiter und schaffen ein möglichst
Das ist eine Lösung, durch die all mein Einkommen im Unternehmen bleibt. Das ist für Investitionen und Wachstum, ich entnehme nichts. Eine gute Eigenkapitalquote ist die Grundlage für Wachstum. Sollte ich etwas entnehmen, muss ich es versteuern. Es ist schizophren, dass ich rechtfertigen muss, dass ich Geld in die Firma einbringe. Auch Ihre Spende an die ÖVP in Höhe von 400.000 Euro wurde kritisiert.
Die 400.000-Euro-Spende basierte auf Crowdfunding-Aktivitäten. Es war mein Angebot, das, was reinkommt, zu verdoppeln. Das war ein transparenter und offener Prozess. Wie weit darf die Wirtschaft aus Ihrer Sicht auf die Politik Einfluss nehmen?
Wir haben bereits gesagt, was dem Standort Österreich fehlt und haben die Hoffnung, dass Kurz das richtig umsetzen wird. Er hat gezeigt, dass er politisches Talent hat. Das ist die Generation, die das Land einmal führen muss. Es ist erfrischend zu sehen, dass sie Verantwortung in jungen Jahren übernimmt. Gehen sie ins Ausland undhörensie sich an, wie dort seine Reputation ist.