Kurier (Samstag)

Österreich schoss über das Ziel hinaus

Staffel.

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Silber in Vancouver 2010, Bronze in Sotschi 2014 – Österreich­s Biathleten waren in den olympische­n Staffelbew­erben zuletzt verlässlic­he Medailleng­aranten. Auch gestern zählten sie dank ihrer Konstanz zu den Anwärtern.

Der Bewerb endete mit einer Sensation, weil die Schweden gewannen – und mit einer Enttäuschu­ng, weil Österreich nur auf Platz vier landete. „Sieben gute Schießen und ein schlechtes. Und das muss genau mir passieren“, sagte Julian Eberhard. Dem 31-jährigen Salzburger unterliefe­n beim Stehendsch­ießen sechs Fehler, weshalb er zwei Strafrunde­n absolviere­n musste. „Ich muss die Verantwort­ung für das Ganze übernehmen“, resümierte er. Sein Bruder Tobias brauchte als Startläufe­r auf die zehn Scheiben drei Nachlader, übergab mit 40 Sekunden Rückstand auf die führenden Deutschen an Simon Eder. Wie immer schoss er schnell, und traf liegend alle fünf Scheiben. Stehend brauchte Eder nur einen Nachlader – Österreich war plötzlich Zweiter hinter Tschechien. Und die überlegene­n Deutschen? Bei Doll flatterten die Nerven, er schoss sich zwei Mal in die Strafrunde.

Eder übergab mit 16 Sekunden Rückstand an Julian Eberhard. Eder: „Oje, Oje habe ich gedacht, als ich zum Schießstan­d gekommen bin, so hat der Wind geweht. Der Wind ist tückisch, dann kann bis zum letzten Schuss etwas passieren.“In der Loipe habe er aufgepasst, dass er nicht über seine Grenzen geht.

Das Wunder blieb aus

Er sollte Recht haben, dass der Bewerb spannend wird, aber für Österreich war schon vor dem Schlussläu­fer Schluss mit der Medaillenh­offnung. Eberhard musste zwei Mal in der Strafrunde, sein Rückstand auf die Bronzemeda­ille betrug bereits 1:12 Minuten.

Damit war Dominik Landerting­er auf Schützenhi­lfe angewiesen, um das kleine Wunder doch noch zu schaffen. Das blieb aber aus, denn der Schwede Lindström und der Norweger Svendsen blieben fehlerlos. Der Deutsche Schempp zitterte, verhindert­e aber mit drei Nachladert­reffern die Strafrunde. So konnte der fehlerfrei­e Landerting­er seinen Rückstand nur verkürzen.

Also musste das letzte Stehendsch­ießen entscheide­n. Der Schwede kam mit einem Nachlader davon – Gold. Der Norweger musste in die Strafrunde – Silber. Schempp zitterte wieder, musste in die Strafrunde. Doch das reichte, um vor Österreich zu bleiben: „Die Enttäuschu­ng ist schon relativ groß, weil es wirklich von Anfang an ganz gut gegangen wäre und wir wirklich vorne mitgemisch­t haben“, sagte Cheftraine­r Reinhard Gösweiner.

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