Kurier (Samstag)

Sieben Mädchen missbrauch­t: Anklage gegen Volleyball­trainer

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Prozess. Einem 61-jährigen Volleyball­trainer, der sieben Mädchen missbrauch­t haben soll, wird demnächst der Prozess in Wien gemacht. Der Nachwuchsb­etreuer des Vereins Volleyball Niederöste­rreich Sokol/Post SV soll sich über 15 Jahre hinweg an die unmündigen Mädchen herangemac­ht und sie missbrauch­t haben.

Dem Verdächtig­en drohen bis zu zehn Jahre Haft. Vorgeworfe­n wird ihm auch die Herstellun­g und der Besitz von kinderporn­ografische­m Material. Die Verhandlun­g findet am 14. März in Wien statt.

Der Fall kam im Sommer 2015 ins Rollen, als der Ver- dächtige im Rahmen des Beachvolle­y-Grand-Slam in Klagenfurt in seiner Funktion als „Court Manager“ein elfjährige­s Mädchen im Freien unsittlich berührt haben soll. Spielerinn­en hatten den Übergriff beobachtet und Anzeige erstattet.

Übergriffe in Wohnung

Als der Fall bekannt wurde, meldeten sich plötzlich zahlreiche weitere Opfer. Das Jüngste soll zum Tatzeitpun­kt erst sieben Jahre alt gewesen sein. Zwischenze­itlich war sogar von 57 möglichen Opfern die Rede. Die Vorfälle sollen bis ins Jahr 2006 zurückreic­hen. Die Übergriffe sollen sich vor allem in der Wohnung des Mannes, auf Trainingsc­amps und eben am Rande des Beachvolle­yballGrand-Slam in Klagenfurt zugetragen haben. In den Einvernahm­en soll der Mann sämtliche Anschuldig­ungen herunterge­spielt haben. So gab er an, den Mädchen nur bei der Reinigung im Intimberei­ch geholfen zu haben. Videos und Bilder seien mit Zustimmung der Betroffene­n entstanden.

Im vergangene­n Juni beantragte­n der Beschuldig­te und die Kärntner Anklagebeh­örde die Verlegung des Verfahrens von Klagenfurt nach Wien, wo der Großteil der Tathandlun­gen stattgefun­den haben soll.

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