Ehemaliger Top-Polizist fasste wegen „Wildwest“-Aktion zwei Jahre Haft aus
Nicht rechtskräftig. Ein ehemaliger ranghoher Wiener Polizist wurde am Freitag nicht rechtskräftig zu zwei Jahren unbedingter Haft verurteilt. Er hatte sich in Wildwest-Manier von einem dubiosen Bauunternehmer mehrere 100.000 Euro zurückholen wollen.
Der Polizeibeamte hatte vor einigen Jahren nach einer Reihe von Verfehlungen – in einem spektakulären Mordverfahren gab er eine wesentliche Zeugenaussage nicht an die Justiz weiter, ausgerechnet einem Unterwelt-König war er mit Freundschaftsdiensten behilflich – seinen Dienst quittieren müssen. Dann beteiligte er sich an einem Bauprojekt, dürfte dabei aber mehrere 100.000 Euro verloren haben.
Über einen C-Prominenten, der mit einer von einem Privatsender ausgestrahlten TV-Serie vorübergehende Bekanntheit erlangt hatte, kam der Mann in Kontakt zu einem gebürtigen Serben. Letzterer soll behauptet haben, er sei mit einem serbischen General verwandt und könne über diese Schiene dafür sorgen, dass der ebenfalls aus Serbien stammende Bauunternehmer in seiner Heimat so lange eingesperrt wird, bis er dem Ex-Polizisten das Geld zurückbezahlt.
Verurteilt wurden nun alle drei wegen versuchter Bestechung und versuchter Nötigung. Der Serbe erhielt zwei Jahre unbedingt, der C-Prominente 18 Monate bedingt.