Kurier (Samstag)

Der größte Stummfilms­tar war schnell vergessen

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Virginia Rappe tot. Arbuckle war damals berühmter als Charlie Chaplin, er verdiente als erster Schauspiel­er in Hollywood mehr als eine Million Dollar im Jahr, er hatte ein Auto mit Klo (Hurra, das Auto hatte ein Dach!), und trotzdem ist er heute nur eine Fußnote der Filmgeschi­chte.

Einer hielt zu ihm

Der Vorwurf, Arbuckle habe Virginia mit einer Ginflasche missbrauch­t und vergewalti­gt, war konstruier­t und falsch. Nur Buster Keaton hielt zu ihm.

Geschworen­e sprachen ihn schließlic­h frei. Trotzdem war der einstige Star erledigt. Todesursac­he war ein Blasenriss. Möglich, dass dies bei Virginia Rappe wegen einer Abtreibung kurz vor der Party geschah.

Im Roman klärt Mister Hardy Engel den Fall. Ein Deutscher, der gern als Schauspiel­er in Hollywood arbeiten würde. Aber als Detektiv macht er sich im Sündenpfuh­l besser. Als Romanfigur gehört Engel noch etwas aufpoliert.

Gut ist, dass „Der Mann, der nicht mitspielt“gar nicht lustig sein will. Nur etwas lässig ist der Krimi. Und er hat mehr schöne Frauen, als in sämtlichen Micky-SpillaneBü­chern zusammen vorkommen. Das passt.

Dass nicht davor zurückgesc­hreckt wird, unbescholt­ene historisch­e Figuren aus der Filmbranch­e zu Tätern zu machen, erstaunt.

Eine Torte für die Schlacht kostete 10 Cent. Bei Abnahme von 1500 Stück schafft man es, den Bäcker auf sieben Cent herunterzu­handeln.

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Er erfand die Tortenschl­achten: „Fatty“Arbuckle (1887–1933)
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