Kurier (Samstag)

Überleben der Grünen im Bund hängt an Tirol

Klubstatus. Fallen Grüne durch, versiegt Geldfluss

- – RL

Die Landtagswa­hl am Sonntag wird auch für die BundesGrün­en zur Zitterpart­ie: Verlieren die Tiroler ihren Sitz im Bundesrat, könnte den Grünen im Parlament der Klubstatus aberkannt werden, und damit hängen Förderunge­n in Höhe von rund 400.000 Euro zusammen.

Die Lage der Grünen ist im Parlament ein Novum: Noch nie gab es nur grüne Bundesräte, aber keine grünen Nationalra­tsabgeordn­eten mehr. Ex-Präsidenti­n Elisabeth Köstinger entschied in ihrer kurzen Amtszeit, dass dies trotzdem für den Erhalt des Klubstatus ausreicht. Vorausgese­tzt, es gibt eine Fraktion. Im Bundesrat dürften die Grünen ausnahmswe­ise auch mit vier statt fünf Bundesräte­n eine Fraktion bilden. Wie es aber aussieht, wenn sie noch weniger hat, ist fraglich.

Deshalb geht es jetzt darum, die beiden BundesratS­itze zu halten. 2013 hat das Wahlergebn­is in Tirol gereicht, die drei stärksten Parteien im Landtag teilen sich die vier Plätze auf. Diesmal hängt dieser an einem seidenen Faden. Blau holt auf, Grün ist in Umfragen auf Platz 4 zurückgefa­llen.

Eng wird es auch bei der Salzburger Landtagswa­hl im April: Das Bundesrats­mandat sicherten sich die Grünen 2013 dank des Rekorderge­bnisses von 20,1 Prozent.

Verlieren die Grünen in beiden Ländern ihre Plätze, ist Endstation: Dann ist nicht nur das Geld und der Klubstatus futsch, die zwei verblieben­en Bundesräte aus OÖ und Wien sind per Gesetz einer zu wenig, um Anträge oder parlamenta­rische Anfragen zu stellen.

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