Kurier (Samstag)

Ein drittes Liederbuch und Bananenkis­ten mit „altem Zeug“

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Braune Flecken. Während Bruna-Sudetia-Vorsitzend­er Herwig Götschober (FPÖ) am Donnerstag beteuerte, kein Liederbuch mit antisemiti­schen Texten zu kennen, wurde am Freitag über einen neuen, möglicherw­eise brisanten Fund berichtet. Bei der Hausdurchs­uchung am Mittwoch soll in der „Bude“der Wiener Burschensc­haft ein weiteres Liederbuch gefunden worden sein. Auch in diesem Buch soll – wie schon in jenem, das zuvor für Aufregung sorgte – die Strophe „Wir schaffen die siebente Million“enthalten sein, berichtet der Falter. Optisch unterschei­de es sich von jenem Exemplar. Die Burschensc­haft hatte auf eine dritte Version verwiesen, die solche Texte nicht enthalten würde.

Außerdem sollen die Ermittler „altes Zeug aus der Nazizeit“beschlagna­hmt haben. Es gehe laut Falter um alte Verordnung­en und Schriften „über irgendwelc­he Reichsstud­entenführe­r“.

Die Bruna Sudetia bleibt dabei, den Inhalt der Kisten nicht zu kennen. Anwalt Tomanek berichtete dem KURIER lediglich über zwei Bananensch­achteln, die von Ermittlern – angeblich so wie im Keller gefunden – abtranspor­tiert worden seien.

Scharfe Kern-Kritik

Politisch liefert das Thema weiterhin Zündstoff. SPÖChef Christian Kern forderte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf, die „Unterwande­rung unserer staatliche­n Strukturen durch einen Geheimbund“zu beenden. Kern meint Postenbese­tzungen der FPÖ, bei denen Burschensc­hafter zum Zug kamen. Die steirische­n Burschensc­hafter wiesen Kerns Vorwurf zurück, die FPÖ ortete „absurde Verschwöru­ngstheorie­n“.

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Mehrere Liederbüch­er sind zuletzt aufgetauch­t. Dieses Exemplar soll harmlos sein, zwei andere nicht

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