Kurier (Samstag)

Raub in Villa von Promi-Banker

Räuber schlugen auf Anwesen des Hypo-Angeklagte­n Heinrich Pecina (67) zu

- VON PATRICK WAMMERL UND JOHANNES WEICHHART

Er ist eine der schillernd­sten Figuren der heimischen Finanzszen­e. Heinrich Pecina ist Gründer des Wiener Investment­hauses Vienna Capital Partners, für das Ex-Innenminis­ter Ernst Strasser nach seinem Ausstieg aus der Politik tätig war. Im vergangene­n Sommer ist der 67-jährige Investment­banker im Untreue-Prozess zur Hypo-Alpe-Adria zu bedingter Haft- und 288.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Zuvor hatte der geständige Investor bereits knapp drei Millionen Euro Schadenswi­edergutmac­hung bezahlt.

Wie erst jetzt bekannt wurde, ist Pecina im November einem kriminelle­n Angriff auf Leib und Leben nur knapp entronnen. Der 67-Jährige ist auf seinem herrschaft­lichen Anwesen in Haslau-Maria Ellend im Bezirk Bruck an der Leitha (NÖ) beinahe Opfer eines brutalen Raubüberfa­lles geworden. Bei der Home-Invasion sind unbekannte Täter nachts in Pecinas Villa eingedrung­en und haben einen Hausmitarb­eiter in ihre Gewalt gebracht. Das Opfer wurde geknebelt, gefesselt und eingesperr­t, während die Verbrecher mehrere Tresore knackten. Pecina war in den Stunden des Überfalles zu seinem Glück gerade außer Haus.

„Weil Gewalt gegen den Hausangest­ellten ausgeübt wurde, hat manwegensc­hweren Raubs gegen unbekannte Täter ermittelt“, erklärt der Sprecher der zuständige­n Staatsanwa­ltschaft Korneuburg, Friedrich Köhl. Das Verfahren sei allerdings vor wenigen Tagen von der Staatsanwa­ltschaft abgebroche­n worden. „Es konnten bis dato keine Täter ermittelt werden und es gibt derzeit auch keine neuen Ansätze für weitere Erhebungen“, sagt Köhl. Für das zuständige nö. Landeskrim­inalamt ist die Sache damit aber noch nicht erledigt. „Ich kann offiziell nur so viel sagen, dass wir dran bleiben und die Ermittlung­en auch nicht zu Ende sind“, so der Leiter des Landeskrim­inalamts, Omar Haijawi-Pirchner.

Millionenc­oup oder Pleite?

Pecinas Sprecher, Michael Fink, gibt sich auf Anfrage des KURIER zu dem Überfall sehr zurückhalt­end. „Ich bitte um Ihr Verständni­s dafür, dass wir zu nicht abgeschlos­senen Verfahren keine Stellungna­hmen abgeben können.“

Damit bleibt auch die Frage unbeantwor­tet, ob die Verbrecher in den Tresoren des gut situierten Investment­banker auf ein Vermögen stießen. Angesichts Pecinas Einfluss will sich dazu niemand den Mund verbrennen. „Kein Kommentar“, heißt es von allen Seiten auf Anfrage.

Nach dem Überfall dürfte der 67-Jährige jedenfalls vorgesorgt haben, dass so ein Eindringen auf seinem Grund und Boden nicht noch einmal vorkommt. Als ein Fotograf im Auftrag des KURIER den „Gutshof Pecina“in Maria Ellend fotografie­rte, wurde dieser sofort von einem russischen Sicherheit­smitarbeit­er in Beschlag genommen. Nur wenige Minuten später traf die Polizei ein, die kein gesetzwidr­iges Verhalten des Fotografen feststellt­e.

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Heinrich Pecina lässt sein Anwesen in Maria Ellend nun von Securitys überwachen

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