Weg mit dem Krempel!
Japan hat einen neuen Minimalismus-Guru. Was man von Fumio Sasaki lernen kann
In seinem Buch gibt Fumio Sasaki 55 Tipps, wie man sich von Dingen verabschiedet. Ein Auszug: Geben Sie weg, was Sie ein Jahr nicht verwendet haben. Ein Indikator sei die Staubschicht, die sich auf selten benutzten Gegenständen bildet. Unterscheiden Sie zwischen wollen und brauchen. Werfen Sie zudem alles weg, das Sie nur zum Angeben besitzen. Weg mit den Schränken. Bekämpfen Sie das Problem an der Wurzel: Kästen und Kommoden sind wie Nester, die sich von alleine wieder füllen, sobald sie leer sind. Fotografieren Sie Gegenstände, an denen Sie sehr hängen. Das erleichtert den Abschied. „Ich garantiere Ihnen, Sie werden die Fotos nie wieder ansehen“, sagt Sasaki. Ungenutzten Platz frei lassen. Lernen Sie, akustische und visuelle Stille zu lieben. Mieten, was sich mieten lässt. Kinderkleidung, Hochdruckreiniger, große Koffer – mittlerweile lässt sich vieles ausleihen. Schaffen Sie eine persönliche Uniform. Sasakis Vorbild ist Steve Jobs, der stets die gleichen Jeans, Sneakers und Rollkragenpullis trug. Scheuen Sie nicht davor, Geschenke wegzuwerfen. Das sei nicht herzlos, meint Sasaki: „Sie erinnern sich ja auch nicht daran, was Sie alles verschenkt haben.“Die Stadt als Wohnraum nutzen. Der Coffeeshop wird zum Arbeitsplatz, das gemütliche Café zum Wohnzimmer.