Kurier (Samstag)

Ein Tag ohne Gebühren (oder nicht)

Was man sich ohne Fernsehapp­arat sparen kann – und versäumt

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Wer sich über die ORF- Gebühr ärgert, hat eine einfache Alternativ­e: Ohne Fernsehapp­arat zahlt man auch keine GiS. Beziehungs­weise kein TV-Entgelt: Gibt man den Fernseher weg und meldet das beim GiS, spart man 12,61 Euro pro Monat.

Das ist nicht die ganze GiS: In der ist auch noch das Radioentge­lt (4,60 Euro) enthalten. Das abzumelden ist ein wenig heikler: Man wird überrascht sein, wie viele Geräte ein Radio (mit-)enthalten. Also vielleicht lieber weiterzahl­en und Ö1 oder FM4, zwei Garanten der ORFQualitä­t, guten Gewissens hören.

Bewegtbild jedoch kann man dann noch am Laptop oder Computermo­niter konsumiere­n. Vorsicht: Wenn der Rechner eine DVB-TEmpfangse­inheit hat, dann fallen wieder Fernsehgeb­ühren an. Konsumiert man Fernsehen aber ausschließ­lich über das Internet, schaut man gebührenfr­ei.

Streaming

Und ist mitten in der schönen neuen Streamingw­elt. Anbieter wie Netflix oder Amazon bieten Serien, Filme, Talkshows und mehr – für eine monatliche Abogebühr. Dort gibt es sogar – in homöopathi­schen Dosen – österreich­ischen Content: „Die Vorstadtwe­iber“oder „Vier Frau- en und ein Todesfall“auf Netf lix etwa.

Viele Privatsend­er (auch die heimischen) haben Mediatheke­n, in denen ein Großteil des Programmes legal und gratis abzurufen ist.

Eine größere Abwägungsh­erausforde­rung ist der Umgang mit dem ORFAngebot im Internet: In der TVthek kann der allergrößt­e Teil auch des ORF- Programmes gänzlich gebührenfr­ei via Streaming konsumiert werden.

Wobei sich aber dann die Frage stellt, warum man einerseits ORF konsumiere­n, anderersei­ts keine Gebühren zahlen will. Das hat dann doch etwas von Gratisesse­r.

Auch viele heimische Kinofilme kann man auf einer gemeinsame­n Online-Plattform der Kinobetrei­ber (gegen Entgelt) anschauen (muss sich dabei aber bewusst sein, dass viele davon vom ORF kofinanzie­rt sind).

Schwierig wird es aber für Nachrichte­n- und Sportinter­essierte. Zwar gibt es viel davon im (Bezahl-)Fernsehen. Doch wer wissen will, worüber sich die Politik (und der Nachbar) gerade wieder aufregen, der braucht den ORF.

 ??  ?? Wer seinen Fernseher weggibt, erspart sich das TV-Entgelt. Das Alternativ-Angebot etwa bei Netflix ist groß, bietet aber kaum Österreich­isches, und hat Lücken bei News und Sport
Wer seinen Fernseher weggibt, erspart sich das TV-Entgelt. Das Alternativ-Angebot etwa bei Netflix ist groß, bietet aber kaum Österreich­isches, und hat Lücken bei News und Sport

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