Kurier (Samstag)

Machtkampf um das EU-Budget

Landwirtsc­haft. Große gegen kleine Betriebe und Ost gegen West

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Nächste Woche am Mittwoch ist es so weit. EU-Haushaltsk­ommissar Günter Oettinger präsentier­t seinen Vorschlag für den künftigen Haushalt der Europäisch­en Union. Angeblich soll wegen des Austritts des Nettozahle­rs Großbritan­nien im Agrarberei­ch gespart werden.

Gleichzeit­ig wollen die osteuropäi­schen Staaten bei der Landwirtsc­haft künftig ähnlich hohe Förderunge­n lukrieren wie bisher die westeuropä­ischen EU-Mitglieder. Der Südtiroler EU-Parlamenta­rier Herbert Dorfmann (Europäisch­e Volksparte­i) ist dagegen. Der Berichters­tatter für das EU-Parlament in Sachen Landwirtsc­haft ist überzeugt, dass es für Bauern in Österreich nicht dieselben Ausgleichs­zahlungen geben kann wie für Bauern in Rumänien. Zumal ja die Produktion­skosten in Österreich höher sind.

Dorfmann tritt für eine Deckelung bei den Förderunge­n für landwirtsc­haftliche Betriebe ein. Das würde vor allem Großbetrie­be treffen, die dann weniger Geld von der EU bekämen. Außerdem sollten die Direktförd­erungen an die Bauern an konkrete Umweltvorg­aben geknüpft werden. Durch unterschie­dliche Produktion­sstandards in den EU-Staaten sei die Gefahr der „Marktverze­rrung“gegeben.

Nachhaltig­keits-Ministerin Elisabeth Köstinger ist in diesen Fragen mit Dorfmann einer Meinung. „Unser bäuerliche­s Familienmo­dell muss erhalten bleiben. Es geht um einen Wechsel von der Quantität zur Qualität.“

Außerdem gehe es um die künftige Organisati­on der Lebensmitt­elprodukti­on in Europa. „Sollen Lebensmitt­el künftig nur noch in Gunstlagen produziert werden oder wollen wir eine flächendec­kende Versorgung sicherstel­len?“, so Köstinger.

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Köstinger: Weichenste­llung für die Lebensmitt­elprodukti­on

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