Minderjährige von Pfarrer geschwängert: Diözese prüft Missbrauchsvorwürfe
Niederösterreich.
der neue Kaplan vorgestellt wurde.
Bei der ersten Beichte, so sagt die heute 41-jährige Frau, habe er gesagt: „Deine Sünden werden dir nicht vergeben. Vorher musst du mir noch einen blasen.“Danach habe er das Mädchen regelmäßig sexuell missbraucht. „Er wartete mit seinem Auto beim Friedhof auf mich. Er hat gesagt: Wenn ich es jemandem sage, bringt er mich um.“Sie wandte sich jetzt erst mit neuen Vorwürfen an die KlasnicKommission, eine kirchliche Opferschutzeinrichtung.
Als Clara 17 Jahre alt war, wurde sie schwanger – mit Zwillingsmädchen. Vater: Der Priester. Das steht sogar auf der Geburtsurkunde der Mädchen.
Doch die Babys wären fast nicht auf die Welt gekommen, schildert Clara. Eine Nonne habe sie so lange geschlagen, „bis die Fruchtblase platzte. Sie wollten, dass ich Clara D.
Opfer eine Totgeburt erleide.“Es kam zu einer Frühgeburt. Wenig später habe sie die Mädchen zur Adoption frei geben müssen, sagt Clara.
Ein „Verhältnis“zwischen der jungen Frau und dem Kap- lan ist der Erzdiözese Wien bekannt. „Die Frau hat damals angegeben, dass es sich um eine freiwillige Beziehung gehandelt hat“, sagt Michael Prüller, Sprecher der Erzdiözese. „Heute sehen wir eine derartige Beziehung mit Minderjährigen natürlich kritischer.“Das bekräftigt auch Kardinal Christoph Schönborn: „Heute würden wir in so einem Fall rigoroser vorgehen.“Die Konsequenz für den Geistlichen damals: Er wurde in eine andere Pfarre in NÖversetzt. Aktuell ist er in einer Wiener Pfarre tätig.
Eizellen-Entnahme?
Die Frau schildert auch einen weiteren höchst brisanten Vorwurf: Bei monatlichen gynäkologischen Untersuchungen seien ihr Eizellen entnommen worden. „Auch andere Frauen wollen Kinder“, habe man ihr gesagt. Deshalb hätten die Mädchen täglich Hormone in Pillenform einnehmen müssen. Das bestreitet der Sprecher der Diözese vehement. „Derartige Vorwürfe haben wir noch nie gehört.“
Die Diözese will mit der betroffenen Frau in Kontakt treten. Straf bare Handlungen schließt die Erzdiözese Wien aufgrund der zeitlichen Abfolge jedoch „zweifelsfrei“aus.
Sepp Rothwangl, Obmann der „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“zeigt sich empört. „Laufend kommen Schandtaten des Klerus ans Licht. Staat, Behörden sowie Justiz schauen zu und helfen beim Vertuschen.“
„Er hat zu mir gesagt: Wenn ich es jemandem sage, bringt er mich um.“