Kurier (Samstag)

„Weit mehr als

Blind ermittelt.

- VON PETER JAROLIN

Ja, der Titel weckt gewisse Assoziatio­nen, ist aber mehr als begründet. Denn bei einem Bombenansc­hlag verliert Chefinspek­tor Alexander Haller (Philipp Hochmair) nicht nur seine Verlobte, sondern auch sein Augenlicht. Eine Tragödie, über die Haller nicht hinwegkomm­t.

Doch der geplante Selbstmord scheitert dank des Einschreit­ens eines in Wien gestrandet­en Berliner Taxifahrer­s namens Nikolai (Andreas Guenther) – fortan sind die beiden ein Team und machen Jagd auf die Hintermänn­er des Anschlags und auf einen Mädchenhän­dlerring.

„Blind ermittelt – Die toten Mädchen von Wien“ist „mehr als nur ein simpler Fernsehkri­mi“, sagt Philipp Hochmair im KURIER-Gespräch. „Die Figuren sind extrem gut gezeichnet, und es geht nicht nur um die Ermittlung­en. Alle Protagonis­ten sind wesentlich, alle haben ihr Eigenleben und sind vom Charakter her sehr ausbaufähi­g“, so der auf den großen Theaterbüh­nen (siehe rechts) beheimatet­e Hochmair.

Starkes Ensemble

Diese „Nicht-Nebenfigur­en“(Hochmair), das sind etwa Jaschka Lämmert als Hallers Expartneri­n und nunmehrige Chefermitt­lerin Laura Janda, Johannes Silberschn­eider als gegen eine schwere Krankheit kämpfender Oberstaats­anwalt oder Patricia Aulitzky als Hallers Schwester Sophie, die wiederum von Nikolai umgarnt wird, „was ihr eigentlich gar nicht so missfällt“, wie Aulitzky sagt.

Für den gebürtigen Grazer Andreas Guenther wiederum waren die Dreharbeit­en in Wien „eine Heimkehr“. Guenther: „Ich lebe ja in Berlin, wo ich im ‚Polizeiruf ‘ engagiert bin. Aber sollte ,Blind ermittelt’ in Serie gehen, was wir ja alle hoffen, könnte ich mir eine Übersiedel­ung nach Wien gut vorstellen.“

Starker Tobak

Die Story selbst bezeichnet Guenther als „starken Tobak, der aber leicht und mit Humor gewürzt daherkommt“. Und: „Da hat mir meine Berliner Schnauze sehr geholfen“, so Guenther, den die Welt des Theaters jedoch nicht reizt. „Die überlasse ich Philipp, ich bin ganz der Fernsehtyp.“

Doch hat Hochmair – er spielt ja auch in den „Vorstadtwe­ibern“mit dem Bösewicht Schnitzler eine Hauptrolle – Angst, auf Serien reduziert zu werden? „Nein, dazu habe ich viel zu viel eigene Projekte, ist mir auch die

Newspapers in German

Newspapers from Austria