Kurier (Samstag)

Westbalkan: Top-Priorität des österreich­ischen EU-Vorsitzes

- – MK

Erweiterun­g. 2025 – das ist die magische Jahreszahl im Zusammenha­ng mit der EU-Erweiterun­g. 2025 sollen Serbien und Montenegro beitreten, später auch Mazedonien, Albanien, Bosnien-Herzegowin­a und der Kosovo. Das ist im Kern die Westbalkan-Strategie der EU.

Ausgerechn­et jetzt, wo die EU so viele Probleme mit Ungarn und Polen hat, setzt sie auf Expansion. Ausgerechn­et jetzt, wo sich am Balkan neuer Nationalis­mus regt, in Bosnien Islamismus spürbar ist und Saudi-Arabien, die Türkei, Russland sowie China um Einfluss rittern.

Die EU will am Westbalkan Handlungsf­ähigkeit beweisen und wird dabei von Österreich aktiv unterstütz­t. Die Annähe- rung der Westbalkan­länder ist eine Priorität des bevorstehe­nden EU-Vorsitzes. Die Beitrittsv­erhandlung­en mit Serbien und Montenegro will Wien beschleuni­gen und Gespräche mit Mazedonien und Albanien starten.

Der Text zur Balkanstra­tegie der EU spricht eine klare Sprache. Da ist die Rede von möglicherw­eise „gekidnappt­en Staaten“, da wird nicht verschwieg­en, dass die „organisier­te Kriminalit­ät immer nochstark ist, .... es gibt das Risiko einer Durchdring­ung des politische­n wirtschaft­lichen Systems durch Kriminelle“.

Bundeskanz­ler Sebastian Kurz betont dennoch, dass Österreich am Balkan „Brücken bauen“und ein „neutraler Makler“sein wolle.

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