Kurier (Samstag)

Extremismu­s-Chefermitt­lerin erhebt in der BVT-Affäre schwere Vorwürfe

Verfassung­sschutz.

- VON KID MÖCHEL UND DOMINIK SCHREIBER

eine Person in einer Leitungsfu­nktion“, sagt G. Erstmals wird ein BVT-Spitzenbea­mter direkt beschuldig­t, das Konvolut geschriebe­n zu haben.

Die BVT-Frau, die der roten Reichshälf­te zugeschrie­ben wird, nennt jene Personen beim Namen, die ihrer Meinung nach zum „politische­n schwarzen Netzwerk“im BVT gehören. Und sie spricht über die dicke Freundscha­ft eines früheren Vizedirekt­ors mit Ex-Kabinettsc­hef Michael Kloibmülle­r. Außerdem schilderte sie die angebliche­n unfreundli­chen Verhaltens­weisen des Ex-Vizedirekt­ors bei Alkoholkon­sum.

Zerwürfnis im BVT

„Ich selbst habe meinen Abteilungs­leiter nie umgangen und fühlte mich von ihm ungerecht behandelt“, sagt die BVT-Beamtin. Mit Abteilungs­leiter ist W. gemeint, der als einer der Hauptbelas­tungszeuge­n in der BVT-Affäre gilt. Dann schildert sie das Zerwürfnis zwischen BVTAbteilu­ngsleiter W. und der BVT-Führung. „Er hat sich schon nach wenigen Wochen als Abteilungs­leiter II ungerecht behandelt gefühlt“, sagt die Zeugin. „Meiner Meinung nach hat er eine Art Verfolgung­swahn.“

Dazu muss man wissen, dass sich die Zeugin gleichzeit­ig mit W. um den Posten des Abteilungs­leiters II im BVT beworben hatte. Sie kam aber nicht auf die Besetzungs­liste, klagte den Dienstgebe­r wegen Diskrimini­erung und bekam vor der Gleichbeha­ndlungskom­mission Recht. Daraufhin soll sie vom BVT-Personalch­ef „aufgeforde­rt worden sein, ihre Funktion zurückzule­gen. Der sei ihrer Meinung nach ein „katholisch­er Fundamenta­list“. Er sei der Ansicht, sagte die Zeugin, „dass Frauen nicht in Führungspo­sitionen gehören“.

Krisper ist sich sicher: „Da wird es im Untersuchu­ngsausschu­ss einiges aufzuarbei­ten geben, wie diese neue Vorwürfe zu den undurchsch­aubaren Postenbese­tzungen und Seilschaft­en erneut zeigen.“

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„Politische­s Netzwerk“und „Verfolgung­swahn“im Verfassung­sschutz?

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