Keine Anklage in Sicht: FPÖ rollt Udo Landbauer den Teppich aus
Comeback. Die Zeichen auf ein Comeback von Niederösterreichs FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer (32) stehen gut. Der neue Generalsekretär der Freiheitlichen, Christian Hafenecker, hat die Türe für seinen Parteikollegen weit aufgestoßen. Er wünscht sich eine baldige Rückkehr, sobald die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in der Liederbuch-Affäre abgeschlossen seien.
Gegen Landbauer selbst wird und wurde niemals ermittelt. Als ehemaliger stellvertretender Vorsitzender der Burschenschaft Germania wurde er, so wie fast 60 andere Mitglieder auch, als Zeuge einvernommen, nachdem bei der Verbindung ein Liederbuch mit NS-verherrlichenden Texten aufgetaucht war.
Wenige Tage nach der niederösterreichischen Landtagswahl hatte Landbauer alle politischen Funktionen zurückgelegt. Wie die Ermittlungen ergaben, sind die Liedtexte zwischen 1960 und 1980 im Rahmen von „geselligen Treffen“bei der Germania auch gesungen worden. Dieser Tatbestand ist verjährt. 1997 wurde besagtes Liederbuch zusammengestellt und aufgelegt. Landbauer war damals elf Jahre alt.
Bisher gibt es keinen Hinweis dafür, dass die verwerflichen Texte in der jüngeren Vergangenheit gesungen wurden. Eine Anklage ist damit äußert unwahrscheinlich. Es wird allerdings noch mehrere Wochen dauern, bis das Verfahren abgeschlossen ist. Landbauer selbst äußert sich noch nicht zu seiner möglichen Rückkehr in die Politik und hat sich in der Öffentlichkeit rar gemacht.