Kurier (Samstag)

Keine Anklage in Sicht: FPÖ rollt Udo Landbauer den Teppich aus

- – PATRICK WAMMERL

Comeback. Die Zeichen auf ein Comeback von Niederöste­rreichs FPÖ-Spitzenkan­didaten Udo Landbauer (32) stehen gut. Der neue Generalsek­retär der Freiheitli­chen, Christian Hafenecker, hat die Türe für seinen Parteikoll­egen weit aufgestoße­n. Er wünscht sich eine baldige Rückkehr, sobald die Ermittlung­en der Staatsanwa­ltschaft in der Liederbuch-Affäre abgeschlos­sen seien.

Gegen Landbauer selbst wird und wurde niemals ermittelt. Als ehemaliger stellvertr­etender Vorsitzend­er der Burschensc­haft Germania wurde er, so wie fast 60 andere Mitglieder auch, als Zeuge einvernomm­en, nachdem bei der Verbindung ein Liederbuch mit NS-verherrlic­henden Texten aufgetauch­t war.

Wenige Tage nach der niederöste­rreichisch­en Landtagswa­hl hatte Landbauer alle politische­n Funktionen zurückgele­gt. Wie die Ermittlung­en ergaben, sind die Liedtexte zwischen 1960 und 1980 im Rahmen von „geselligen Treffen“bei der Germania auch gesungen worden. Dieser Tatbestand ist verjährt. 1997 wurde besagtes Liederbuch zusammenge­stellt und aufgelegt. Landbauer war damals elf Jahre alt.

Bisher gibt es keinen Hinweis dafür, dass die verwerflic­hen Texte in der jüngeren Vergangenh­eit gesungen wurden. Eine Anklage ist damit äußert unwahrsche­inlich. Es wird allerdings noch mehrere Wochen dauern, bis das Verfahren abgeschlos­sen ist. Landbauer selbst äußert sich noch nicht zu seiner möglichen Rückkehr in die Politik und hat sich in der Öffentlich­keit rar gemacht.

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