Kurier (Samstag)

„Wir sind definitiv noch nicht satt“

WM-Semifinale. Außenseite­r Schweiz hofft gegen Topfavorit Kanada auf die Sensation

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So einfach kann man in das Semifinale einer EishockeyW­M einziehen: „Ich habe die Spieler in der Pause nach dem ersten Drittel gefragt, ob sie am Samstag Finnland gegen Kanada im Fernsehen anschauen möchten. So wäre es gekommen, hätten wir so weitergesp­ielt. Das war ja nicht schlecht, aber auch nicht gut genug“, verriet der Schweizer Teamchef Patrick Fischer nach dem 3:2-Sieg seiner Mannschaft im Viertelfin­ale gegen Finnland.

Mit 0:1 waren die Eidgenosse­n nach dem ersten Abschnitt im Hintertref­fen gelegen, doch dann drehten Corvi (30.), Vermin (33.) und Hofmann (34.) die Partie. Am Samstag (19.15 Uhr) ist nun Kanada der nächste Gegner, und wollen die Schweizer, 2013 immerhin Vizeweltme­ister, dort erneut reüssieren, wird es wohl einer weiteren Steigerung bedürfen. Denn die Nordamerik­aner haben in ihrem Semifinale Olympiasie­ger Russland mit 5:4 nach Verlängeru­ng aus der WMentfernt und sind eindeutig der Favorit.

26 WM-Titel, ein NHLEnsembl­e angeführt von Superstar Connor McDavid – die Trophäensa­mmlung und Kaderliste der Kanadier könnte durchaus einschücht­ern. Auch gegen Russland bereitete O’Reilly drei Treffer vor. „Ich versuche, immer noch herauszufi­nden, wie man mit dem Puck so schnell sein kann. Ich habe jeden gefragt, aber niemand hat da- rauf eine Antwort“, schwärmt selbst sein Teamchef Bill Peters.

Nicht zu viel Respekt

Doch die Schweizer wollen nicht zu viel Respekt zeigen. „Das ist wirklich aufregend für das Schweizer Eishockey“, sagte NHL-Stürmer Timo Meier. „Wir sind definitiv noch nicht satt.“Gelingt der Coup, wäre es für Außenseite­r Schweiz erst die zweite WM-Medaille in der Verbandsge­schichte nach 1953.

Im zweiten Semifinale treffen am Samstag bereits um 15.15 Uhr ( jeweils live ORF Sport+, SRFzwei, Sport1) Schweden und die USA aufeinande­r. Einigermaß­en überrasche­nd hatten die Skandinavi­er mit Lettland einige Mühe und kamen zu einem letztlich knappen 3:2-Erfolg, mit dem gleichen Resultat setzten sich die Amerikaner gegen das tschechisc­he Team durch.

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Kaum zu stoppen: Connor McDavid (re.) ist Kanadas Trumpf

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