Wilde Kletterei bei schlechtem Wetter
Giro d’Italia. Der Gesamtführende Simon Yates wird am Samstag auf die Probe gestellt
Es war die Ruhe vor dem Sturm, was dem Feld beim 101. Giro d’Italia am Freitag beschieden war: 180 großteils flache Kilometer von Ferrara nach Nervesa della Bataglia nahe Treviso, ausnahmsweise kein Gewitter, dazu ein netter Massensprint am Ende der 13. Etappe, den Lokalmatador Elia Viviani für sich entschied. In der Gesamtwertung blieb der Brite Simon Yates ungefährdet an der Spitze vor dem Niederländer Tom Dumoulin.
Am heutigen Samstag dürfte in Sachen Gesamtklassement wieder Bewegung in die Italien-Rundfahrt kommen. Am Ende der 186 Kilometer mit vier kleineren Bergwertungen geht es auf den 1730 Meter hohen Monte Zoncolan unweit der Kärntner Grenze, 1200 Meter Höhendifferenz sind auf den letzten zehn Kilometern zu bewältigen, bis zu 22 Prozent steil ist die alte und enge Straße, die 2007 eigens saniert wurde – für den Giro. Seither sind sogar die drei Tunnel mit einer Beleuchtung versehen.
In extremis
„Dieser Berg ist schwieriger als das Kitzbüheler Horn“, weiß Felix Großschartner, der die Rampe noch zu seinen Zeiten im Dress des Welser Radteams emporgeklettert ist. Heute wird es für den 24jährigen Oberösterreicher vor allem darum gehen, sich aufzuopfern und seine Kapitäne Patrick Konrad und Davide Formolo zu unterstützen. Der niederösterreichische Vorfahrer im deutschen Bora-hansgrohe-Team ist nach wie vor Neunter der Gesamtwertung, der Italiener liegt an 21. Stelle.
Als wäre das nicht genug der Strapazen, sind für den Nachmittag wieder einmal Niederschläge prognostiziert. Felix Großschartner ist das einerlei: „Das taugt mir sogar, denn wenn es nass ist, kann ich meine technischen Fähigkeiten ausspielen.“