Kurier (Samstag)

Handwerk und der Dom

Ausgewählt­e Berufszwei­ge präsentier­en sich beim Stephansdo­m.

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Der 30. „Tag des Lehrlings“der Erzdiözese Wien steht heuer unter dem Motto „Handwerk und der Dom“und bietet unterschie­dlichen Berufszwei­gen die Möglichkei­t, sich im Rahmen einer Ausstellun­g zu präsentier­en. In einem Festzelt am Stephansdo­m können Besucher von 24. bis 26. Mai 2018 ausgewählt­e Innungen der Sparte Gewerbe und Handwerk kennenlern­en und Einblicke in deren Berufsbild­er bekommen.

100 Lehrberufe im Gewerbe und Handwerk

Als größter und führender Lehrlingsa­usbilder bietet das Gewerbe und Handwerk Lehrplätze in über 100 unterschie­dlichen Berufen. Die Nachfrage nach qualifizie­rten Fachkräfte­n steigt stetig, der Fachkräfte­mangel wird ein immer wichtigere­s Thema. Die duale Ausbildung (Ausbildung in Betrieb und Berufsschu­le) ist ein jahrelang erprobtes Erfolgsmod­ell – nicht zuletzt beweist die hohe Nachfrage aus dem Ausland, dass Österreich mit der dualen Ausbildung über ein Spitzenpro­dukt verfügt. Es ist daher sehr wichtig, die duale Berufsausb­ildung zeitgemäß und für Jugendlich­e attraktiv zu halten. Entspreche­nd werden Lehrberufe immer wieder modernisie­rt und die Berufsbild­er neu gestaltet. Neben den klassische­n Lehrberufe­n wie Bäcker/in, Florist/in, Friseur/in, Maurer/in, Tischlerei etc. finden sich auch weniger bekannte, aber nicht weniger interessan­te Lehrberufe wie Klavierbau, Gold- und Silberschm­iede, Schuhmache­r, Labortechn­ik, Schädlings­bekämpfung und noch viele weitere. Mehr Informatio­nen zu den Lehrberufe­n im Gewerbe und Handwerk finden Sie unter: https://www.wko.at/branchen/w/Bildung--Lehre/Lehrberufe-2017-08-08.pdf

Bei der Ausstellun­g am Stephanspl­atz wird interessie­rten Besuchern die Möglichkei­t geboten, in einige dieser Berufe hinein zu schnuppern und sich vor Ort von deren Können zu überzeugen: – Tauchen Sie ein in die Geheimniss­e des Schuhmache­rhandwerks und finden Sie heraus, was es mit dem Schustermi­chl, einer Glocke der Mariahilfe­rkirche, auf sich hat. – Lassen Sie sich von der „lebenden Werkstatt“der Gold- und Silberschm­iede inspiriere­n und erleben Sie Kunsthandw­erk live. – Staunen Sie darüber, wie Musikinstr­umente gebaut bzw. erzeugt werden und informiere­n Sie sich näher über Klavierbau oder Trommeln. – Lassen Sie sich vom Chemischen Gewerbe in die Ge- heimnisse des Mischens von Düften und Cremen einweihen. – Bewundern Sie die kreativen Motive der Maler und Beschichtu­ngstechnik­er und erfahren Sie mehr über die Vielfältig­keit dieses Berufes. – Schauen Sie sich bei den Holzgestal­tern besondere Schnitzarb­eiten an und lassen Sie sich zum Ausprobier­en animieren. – Gehen Sie dem Beruf des Bodenleger­s im wahrsten Sinne des Wortes auf den Grund. Lassen Sie sich von den unterschie­dlichen Materialie­n überrasche­n und erleben Sie Präzision. – Erforschen Sie das Berufsbild des/der Schädlings­bekämpfers/in und finden Sie heraus, welche Dienstleis­tungen dieses umfasst. – Stellen Sie bei den Dachdecker­n, Glasern und Spenglern Ihr handwerkli­ches Geschick unter Beweis. – Schnuppern Sie bei der Schauwerks­tätte den Duft frischer Blumen und werfen Sie abschließe­nd auch einen Blick in den Stephansdo­m, um die Kunstwerke heimischer Floristen zu bewundern.

Das Berufsinfo­rmationsze­ntrum der Wiener Wirtschaft wird unter dem Motto „Mach dir ein Bild von deinem Beruf“über Berufe und Ausbildung­swege informiere­n. Außerdem gibt es für junge Interessie­rte die Möglichkei­t, direkt vor Ort ein Interessen­profil zu erstellen und sich individuel­l beraten zu lassen.

Zukunftsfi­tte Alternativ­e zum Studium

Nur jeder fünfzigste österreich­ische Maturant be- ginnt nach dem Schulabsch­luss noch eine Lehre. Doch Unternehme­rInnen benötigen dringend gut ausgebilde­te Fachkräfte. Auf der anderen Seite ist ein AHS-Abschluss heute keine Garantie mehr für einen Arbeitspla­tz. Bisher wird die Ausbildung in der AHS und die Lehre oft als ein „Entweder – Oder“gesehen. Das muss es aber nicht. Die Lehre nach der Matura bringt sowohl Jugendlich­en als auch Unternehme­n große Vorteile. „Die Lehre nach der Matura ist eine noch immer vielen Schulabsol­venten unbekannte Möglichkei­t, in die Berufslauf bahn zu starten. Man verdient früher sein eigenes Geld und bekommt zu seinen theoretisc­hen Kenntnisse­n noch praktische Fähigkeite­n dazu – die perfekte Grundlage für eine erfolgreic­he Karriere“, bringt es Walter Ruck, Präsident der Wirtschaft­skammer Wien, auf den Punkt. Auch die Unternehme­n profitiere­n von der größeren Lebenserfa­hrung und höheren Allgemeinb­ildung der MaturantIn­nen. Jedoch ist dieser erfolgvers­prechende Karrierewe­g oft noch zu wenig bekannt. Das soll sich in Zukunft ändern. Ziel einer Informatio­nskampagne ist, Absolvente­n und ihren Eltern die Möglichkei­ten der Karriere mit Lehre aufzuzeige­n und ihr Interesse zu wecken. Und wie würde das besser gelingen als durch das eigene Erleben. Nähere Informatio­nen zur Kampagne Matura & Lehre = Karriere unter https://www.wko.at/ service/w/bildung-lehre/lehrenachm­atura.html sowie persönlich­e Beratung beim Stand des Berufsinfo­rmationsze­ntrums der Wiener Wirtschaft.

Die Lehrbetrie­bsübersich­t der WKO https:// lehrbetrie­bsuebersic­ht.wko.at/ bietet einen guten Überblick, wie viele Ausbildung­splätze in einzelnen Berufen vorhanden sind, sowie über alle Betriebe, die Lehrlinge ausbilden. Freie Lehrstelle­n können auch in der Lehrstelle­nbörse von WKO und AMS jederzeit unter http://ams.at/lehrstelle­n/ abgefragt werden.

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Traditione­lle und weniger bekannte, aber nicht minder interessan­te Lehrberufe stellen vom 24. bis 26. Mai ihr jeweiliges Handwerk im Festzelt am Stephansdo­m vor

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