Eine Wilde mit Würde
Grace Jones, 70. Model, Filmstar, Pop-, Sex- und Stilikone – die Bio einer Beauty und Botschafterin.
Ernest Hemingway ( ✝ 1961) erfand einst den „Code Hero“als Anleitung für nicht nur literarisches Heldentum: „Courage is Grace under Pressure“– Mut (im Sinn von Haltung) ist Würde unter Druck. Die genau heute vor 70 Jahren in Jamaika geborene Schauspielerin, Sängerin, Schönheit und Revoluzzerin jones trägt ihren Vornamen grace in der Tat würdig und wahrhaftig. Sie, die allen gefallen hat, ließ sich nie was gefallen – ob als mystische Muse von Andy Warhol ( ✝ 1987) in New York, ob als Model-Kollegin von jessica lange und jerry hall in Paris oder als Erotik- und Ekstase-Wunder in den Pop- und Kinocharts. Unvergessen bleiben ihre Disco-Hämmer wie „Slave to the Rhythm“(1985), was sie mit knackigen 64 (zur diamantenen Hochzeit von Queen Elizabeth, siehe Bild re.) mit enorm viel Bein und Stimme – und unter durchgängigem Hula-Hoop-Reifenkreisen – performte.
Nicht minder ikonografisch – Jones’ Filmpartien, etwa in „Conan, der Barbar“(1984, neben Arnold Schwarzenegger) und „Im Angesicht des Todes“(1985, als Gegenspielerin von „Bond“Roger Moore). Stets als Wilde mit Würde. Sexy, aber unantastbar.
Die Liste ihrer Lover? Dolph lundgren (60) war erst ihr Bodyguard und nahm die Aufgabe auch rasch wörtlich. Mit David Bowie ( ✝ 2016) herrschte mu- sikalische Harmonie, mit dem französischen Grafik-Genius jean-paul goude (77) hat sie einen Sohn, paulo (38), mit dem um 25 Jahre jüngeren Atila Altaunbay, einem gewalttätigen Personenschützer mit türkisch-belgischen Wurzeln, hat sie 2004, nach acht Jahren Ehe, Schluss gemacht. Er hatte ihr Fleischermesser an den Hals gesetzt. Aber auch Grace zeigte oft und gern selbst abseits des Showbiz, wie fit sie fighten konnte. Einen britischen TalkshowModerator schlug sie, als er ihr den Rücken zudrehte. „Ich habe mich geändert und bin nicht mehr so ungeduldig, wie ich früher einmal war“, sagt sie heute. „Früher habe ich Menschen einfach geschlagen, wenn ich sie nicht leiden konnte oder das, wassie sagten, nicht mochte. Einfach so. Bam – halt die Klappe! Ja, ich war schlimm“, verriet sie der Londoner Zeitung The Guardian.
Ihre Allüren pflegt sie aber weiterhin. Vor Einbruch der Dunkelheit stehe sie weder für Interviews noch für Auftritte zur Verfügung. Sie ernähre sich fast nur von Champagner und Austern und verreise immer mit Dutzenden Koffern.
In ihrem Domizil in England kennen sie Freunde aber fast nur nackt. „I’m a maneating machine (Ich bin eine männerverzehrende Maschine)“, sagte sie vor zehn Jahren. Man glaubt es ihr immer noch sehr.
„Ich bin froh, heute nicht mehr zu modeln. Ich wäre schon tot. Alle sind so dünn, wandelnde Leichen, überhaupt nicht mehr sexy.“Grace (Beverly) Jones wird genau heute 70