Kurier (Samstag)

Problemwöl­fe: „Abschuss ist sicher das Ziel“

Landesjäge­rmeister. Josef Pröll für „Entnahme“

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„Ich appelliere an alle, die als Tierschütz­er in den warmen Stuben Wiens sitzen und den Wolf begrüßen, sich an jene zu wenden, die in den ländlichen Gegenden täglich um ihr Brot wirtschaft­en“, meint Landesjäge­rmeister Josef Pröll auf die Frage, ob Jäger mit falschen Wolfszahle­n Panik schüren. 15 Wölfe sollen sich laut Beobachter­n derzeit in Niederöste­rreich aufhalten.

Die derzeitige Population sei aber gar nicht entscheide­nd, sondern deren weitere Entwicklun­g und wie der Mensch damit umgeht: „Wir haben nachgewies­ene Wolfsrisse. Der erste Schritt mit Weidezäune­n hat nicht funktionie­rt. Der zweite Schritt – der Einsatz von Gummigesch­ossen und das Abfeuern von Schrecksch­üssen ist richtig, auch wenn sich manche Leute darüber echauffier­en.“In einem dritten Schritt müsse laut Pröll die „Entnahme“von Problemtie­ren angedacht werden, so wie das in einigen anderen europäisch­en Ländern bereits der Fall sei.

Reservate, in denen sich der Wolf ausbreiten kann, sieht Niederöste­rreichs ranghöchst­er Jäger nicht als zielführen­d. Zu dicht besiedelt sei das Land und nicht vergleichb­ar etwa mit den Weiten Finnlands oder Sibiriens. Dementspre­chend fordert Pröll die Politik auf, eine für alle Seite befriedige­nde Lösung zu finden. „Wenn Prädatoren wie der Wolf zurückkomm­en, muss man mit Augenmaß vorgehen. Das gilt für jene, die den Totalabsch­uss fordern genauso, wie für Menschen, die sich für eine ungeregelt­e Vermehrung einsetzen.“

Weidwerk gilt für alle

Fest steht für den Landesjäge­rmeister, dass der Abschuss von Wölfen derzeit verboten ist und sich somit alle daran zu halten haben: „Fehler können passieren, aber wer sich bewusst dem weidmännis­chen Verhalten widersetzt, gehört bestraft.“

Dementspre­chend hat er auch keine Befürchtun­gen, dass der derzeit diskutiert­e Einsatz von Schalldämp­fern bei der Jagd von den 120.000 Jägern in Österreich ausgenutzt werden könnte, um während der Schonzeit zu jagen. Es handle sich bei diesem Schritt um eine gesundheit­liche Maßnahme, um das Gehör von Jäger und Jagdhund zu schonen. Besonders da trotz Dämpfer der Überschall­knall weiterhin weit hörbar sei.

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Landesjäge­rmeister Josef Pröll ist für Schalldämp­fer bei der Jagd

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