Auch in Sotschi gibt sich Hamilton keine Blöße
Formel 1.
Lewis Hamilton hat einen Lauf. Der 33-Jährige führt vor dem Grand Prix in Russland am Sonntag (13.10 Uhr/live ORFeins, RTL) klar die Weltmeisterschaft an. Vier der vergangenen fünf Rennen hat der Engländer im Silberpfeil gewonnen, 40 Punkte fehlen dem ersten Verfolger Sebastian Vettel bereits.
Doch Hamilton fühlt sich auch abseits der Rennstrecken derzeit so wohl wie nie zuvor. „Ich bin gesünder, glücklicher und stärker denn je“, sagt er. „Ich fühle mich rundum gut.“
In den Dünen von Dubai verbrachte er Zeit mit Rapstar Nicki Minaj. Vor seiner Formel-1-Dienstreise ans Schwarze Meer war er zudem auch in Thailand und Malaysia. An „wundervollen Plätzen“sei er gewesen, „wertvolle Zeit“habe er dort verbrin- gen und ein „gutes Training“absolvieren können.
Im Fahrerlager von Sotschi wurde Hamilton zu seinem Selbstverständnis gefragt. Ist er eigentlich noch ein Rennfahrer mit interessanten Hobbys? Oder haben sich die Gewichtungen schon umgedreht? Hamilton sagt: „In erster Linie bin ich ein Rennfahrer, der sehr gut Auto fährt. Ich versuche aber auch, Unternehmer und Geschäftsmann zu werden.“Tatsächlich entwickelte er eine Modekollektion und wandelt damit auf den Spuren von Fernando Alonso, der mit einem Geschäftspartner ein ganzes Mode-Unternehmen gegründet hat.
Die Besten der Besten
Für den aktuellen Weltmeister zählt nur der Status als Nummereins. Hamilton habe sich in dieser Saison in eine „echte Maschine“verwandelt, lobte Mercedes-Technikdirektor James Allison seinen Star. „Ich bin hier, um zu gewinnen und der Beste zu sein, der ich sein kann“, bestätigte auch Hamilton vor dem 16. Grand Prix der Saison. Seinen Antrieb hat er auch nach vier WM-Titel noch nicht verloren: „Ich gehe meinen Ingenieuren auf den Sack, weil ich sie immer herausfordere. Selbst wenn ich falsch liegen sollte, hinterfrage ich immer noch.“
Der Ehrgeiz auf der Rennstrecke eint Hamilton undseinen Konkurrenten Vettel, das Privatleben unterscheidet sie. Während der Brite zwischen den Rennen weltumspannende Zerstreuung sucht, zieht sich der Deutsche in sein Zuhause in der Schweiz zurück. Hamilton umgibt sich mit Models, Vettel mäht seinen Rasen. Für beide ist es die ideale Freizeitgestaltung.
DerSchnellsteinSotschi
Gestern war der Deutsche im Ferrari am Vormittag der schnellste Mann, am Nachmittag stellte dann Hamilton die Tagesbestzeit auf. Sebastian Vettel fehlte ebenso eine halbe Sekunde wie den beiden Red-Bull-Fahrern Max Verstappen und Daniel Ricciardo. Die beiden werden am Sonntag vermutlich von den Plätzen 17 und 18 starten: An ihren Autos wurden Teile der Antriebe getauscht.