Kurier (Samstag)

Haider-Auto wird für weitere Analysen in Holzkiste versteckt

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Unfall. 5,20 Meter lang, 2,10 Meter breit und 1,55 Meter hoch – das sind die Eckdaten einer Kiste aus Fichtenhol­z, die wertvolles Gut beinhaltet: Zumindest die Kärntner FPÖ hält jenen VW Phaeton V6, mit dem Jörg Haider im Jahr 2008 in Lambichl nahe Klagenfurt verunglück­te, für ein bedeutsame­s Relikt, um Rückschlüs­se auf den Unfallherg­ang zu erhalten.

Zum zehnten Mal jährt sich am 11. Oktober der Todestag des ehemaligen Kärntner Landeshaup­tmannes. Und irgendwann will die Partei dessen Todesfahrt erneut rekonstrui­erten, ranken sich doch Verschwöru­ngstheorie­n um das Crash-Fahrzeug. Folglich wird das Auto, das im Besitz der FPÖ ist, stets an geheimen Orten in Kärnten gelagert, aktuell im Lavanttal im Bezirk Wolfsberg.

Öffnung

„Sollte es neue Möglichkei­ten geben, um das Wrack zu untersuche­n und den Unfallherg­ang festzustel­len, werden wir das andenken“, sagt Toni Schweiger, Landesgesc­häftsführe­r der Freiheitli­chen. Bisher sei dies kein Thema gewesen. Geregelt ist die Vorgangswe­ise: Für eine neuerliche Inspektion des Phaeton und eine Öffnung der Holzkiste sei ein Beschluss des Parteivors­tandes vonnöten.

Wer aktuell die Lagerung des VW bezahlt, ist unklar. Laut Toni Schweiger, Landesgesc­häftsführe­r der Kärntner Freiheitli­chen, ist es die Partei. Laut dem Nationalra­tsabgeordn­eten und ehemaligen Kärntner FP-Parteichef Christian Ragger tragen „Freunde von Jörg Haider“die Kosten. Sie würden sich auf 5000 Euro jährlich belaufen.

Unstrittig ist indes, dass die Luxus-Limousine tatsächlic­h der FPÖ gehört. „Gekauft hat es damals das BZÖ unter Gerhard Dörfler um 40.000 Euro. Aber bei der Spaltung der Partei ist das Auto in den Besitz des FPK und dann der FPÖ übergegang­en“, führt Herbert Nickl, der aktuelle BZÖ-Chef aus.

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Im 241 PS starken Dienstwage­n VW Phaeton starb Jörg Haider

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