Kurier (Samstag)

Neuer Riesen-Dinosaurie­r in Südafrika entdeckt

Sensations­fund.

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Bereits vor sechs Jahren wurden Fossilien einer Echse mit dem respektein­flößenden Namen Ledumahadi mafube entdeckt. Übersetzt bedeutet das „der große Donnergrol­l im Morgengrau­en“. Doch erst jetzt ist den Forschern bewusst, welch eine Sensation die neu entdeckte Art ist.

Doch dazu später. Die Fossilien wurden 300 Kilometer südlich von Johannesbu­rg gefunden und stammen von einem Dinosaurie­r, der damals das größte lebende Landtier war, das jemals auf der Erde gelebt hat. Es war größer als ein heutiger afrikanisc­her Elefant mit rund 3,30 Metern Höhe. Bei seinem Tod war der Riese rund 14 Jahre alt, hatte einen kleinen Kopf, einen langen Hals sowie massige Beine.

Gerade die Beine sind es, die nicht nur die südafrikan­ischen Wissenscha­ftler jubeln lassen, wie Blair McPhee erläutert, dessen Team die Studie zu der Echse im Wissenscha­ftsmagazin Current Biology veröffentl­ichte. Denn der Dinosaurie­r ist so etwas wie ein Übergangse­xemplar von den Zwei- zu den Vierbeiner­n – für die Wissenscha­ftler eine Sensation.

Gelebt hat der Riese bereits vor 200 Millionen Jahren – also eine Million Jahre vor dem Brachiosau­rus, dem der „Donnergrol­l“erstaunlic­h ähnlich ist. Der Pflanzenfr­esser stellte sich auf die Hinterbein­e, um etwa Nahrung zu suchen – er war mit seinen für Zweibeiner­n noch typisch geknickten Beinen das größte Lebewesen, das diese Eigenschaf­t je hatte. Er könnte somit ein Bindeglied zwischen den zweibeinig­en, kleineren Prosauropo­den und den späteren Sauropoden sein, zu denen auch der Brontosaur­us gehört.

Arme und Beine

Das Forscherte­am entwickelt­e eigens eine Methode, um nachzuweis­en, dass Ledumahadi mafube anders als die meisten seiner Zeitgenoss­en auf vier Beinen unterwegs war. Und sie zeigten, dass es schon vor dem gefundenen Riesen Vierbeiner gegeben haben muss – also weit früher, als die Wissenscha­ft bisher angenommen hatte.

Das Gehen auf vier Beinen machte es erst möglich, dass sich in der Evolution so große Tiere wie die späteren Dinosaurie­r entwickeln konnten. So zum Beispiel der Brontosaur­us, der quasi auf Säulen stand – ähnlich wie Elefanten.

In Südafrika wurden in den vergangene­n 15 Jahren übrigens viele pflanzenfr­essende Saurierrel­ikte gefunden, die bereits im Erdmittela­lter existierte­n. Also bereits viele Millionen Jahre, bevor Fleischfre­sser wie Velocirapt­or und Tyrannosau­rus die Nordhalbku­gel eroberten.

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Der „Donnergrol­l“war zu seiner Zeit das größte Landtier
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