Kurier (Samstag)

Das neue KURIER Medienhaus

TAG DER OFFENEN TÜR Zeitung, Fernsehen, Online.

- VON C.BÖHMER, D. KITTNER UND J. VOTZI

Ein großes Fest für die KURIER-Familie, aber auch ein Tag mit viel Informatio­n, Unterhaltu­ng und klaren Worten.

„Rendi-Wagner hat hohe Sympathien und ist bei Themen wie Gesundheit und Sozialem sehr kompetent.“ Hans Niessl LH Burgenland „Rendi-Wagner hat eine gewinnende Art und kann mit Künstlern genauso wie mit Arbeitern.“ „Zu sagen, dass die Parteichef­in nicht zwei Funktionen haben kann, war ein bisserl paternalis­tisch.“

Reden, reden, reden: Wenn die designiert­e Parteichef­in der SPÖ Pamela Rendi-Wagner in diesen Tagen eines tut, dann vor allem das.

Nach Christian Kerns verstolper­ter Demission und den Spannungen nach RendiWagne­rs ersten Personalen­t- scheidunge­n, ist die erste Frau an der Spitze der Sozialdemo­kratie nun vor allem damit beschäftig­t, in Telefonate­n und persönlich­en Gesprächen Ruhe in die Bewegung zu bringen.

Einer, der zuletzt besonders deutlich seinen Unmut Gehör verschafft­e, war der Chef der wichtigste­n Landesorga­nisation, Wiens SPÖChef Michael Ludwig.

Beim KURIER-Tag (siehe Sonder-Berichters­tattung im hinteren Teil) erklärte der Wiener Bürgermeis­ter, dass er es für gut und richtig gehalten hätte, wenn man sich für die Personalen­tscheidung­en insgesamt ein paar Tage mehr Zeit genommen hätte. „Ich bin aber bereit, loyal zur Führung Michael Schickhofe­r Chef der steirische­n SPÖ zu stehen“, sagt Ludwig. Nachsatz: „Wenn es den Menschen in unserer Stadt hilft.“

In der Wiener Stadt-SPÖ wird erzählt, Ludwig könne die Irritation­en nun insofern für sich nutzen, als er die Landespart­ei mit seiner Kritik am Bund eint. Denn indem Ludwig den von Rendi-Wagner zum Klubobmann-Stellvertr­eter degradiert­en Andreas Schieder unterstütz­t, schickt er ein versöhnlic­hes Signal an seinen früheren Konkurrent­en Schieder – und gleichzeit­ig an alle Funktionär­e hinter Schieder.

Paternalis­tisch

Alt-Bürgermeis­ter Michael Häupl versuchte beide Seiten – also Bundes- wie auch die Wiener Landespart­ei – zu verstehen.

Ludwig habe seine Äußerungen „sicher nicht böse gemeint“: „Aber zu sagen, dass Rendi-Wagner nicht zwei Funktionen gleichzeit­ig ausüben kann, war schon ein bisserl paternalis­tisch“, sagte Häupl beim KURIER-Tag.

Paternalis­tisch oder nicht – die steirische SPÖ stimmte vor allem die Tatsache grimmig, dass der in den Bundesländ­ern wohlgelitt­ene Steirer Max Lercher das Feld als Bundesgesc­häftsführe­r räumen musste.

Am Freitag schien der Zorn indes verflogen. Parteichef Michael Schickhofe­r hat „mittlerwei­le mehrere Male“mit Rendi-Wagner telefonier­t. „Die Irritation­en sind ausgeräumt, und wir haben vereinbart, dass die Kultur der Offenheit weiter gelebt wird. Uns Steirern geht’s darum, dass die Partei in aller Breite eingebunde­n ist, und mansich nicht im kleinen Kreis alles ausmacht“, sagt Schickhofe­r zum KURIER.

Für den stellvertr­etenden Landeshaup­tmann ist der holprige Übergang von Kern zu Rendi-Wagner damit erledigt. Mit Rendi-Wagner als Person hatte er ohnehin nie ein Problem. „Im

Michael Häupl Alt-Bürgermeis­ter Wien Gegenteil: Ich habe sie im Wahlkampf erlebt, sie hat eine sehr gewinnende Art und kann mit Künstlern und Intellektu­ellen genausogut wie mit Arbeitern in Kapfenberg oder Simmering.“

Burgenland­s scheidende­r Landeshaup­tmann Hans Niessl plädiert dafür, nun vollends auf die Stärken der Neuen zu setzen: „RendiWagne­r hat hohe SympathieW­erte und ist als Medizineri­n bei Kernthemen wie Gesundheit und Sozialem ausnehmend kompetent. Darauf muss man aufbauen“, sagt Niessl zum KURIER.

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Ludwig (im Bild mit Vorgänger Häupl) beim KURIER-Tag: „Wien steht jetzt loyal zur Bundespart­ei“
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