Kurier (Samstag)

Kampf gegen Uber geht in die nächste Runde

Hoffen auf Entscheid des Gerichts

- – ANNA-MARIA BAUER

Uber ist keine Vermittlun­gsApp, sondern ein Verkehrsdi­enstleiste­r – mit dieser Entscheidu­ng des Europäisch­en Gerichtsho­f aus dem heurigen Jahr möchte die Wirtschaft­skammer Wien (WKW) nun das umstritten­e Fahrtenser­vice in die Schranken weisen. Die Kammer hat, wie berichtet, eine Klage wegen unlauteren Wettbewerb­s beim Handelsger­icht Wien eingebrach­t. Die Forderung der Kammer: „Uber soll eine Taxilizenz beantragen“, sagt Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der WKW. „Sie sollen hier einen Standort eröffnen und hier Steuern zahlen.“Sertic hofft, dass das Handelsger­icht das ebenso sieht und seinen Appell unterstütz­en wird.

Die existieren­den Klagen, im Zuge derer bereits Strafen in der Höhe von 680.000 Euro ausgesproc­hen wurden, wurden von der Taxifunkze­ntrale 40100 eingebrach­t. Diese Klagen richten sich hauptsächl­ich gegen die Verletzung der Rückkehrpf­licht.

Qualität steigern

Gleichzeit­ig ist sich Sertic bewusst, dass auch in den eigenen Reihen Handlungs- bedarf besteht. „Wir haben in der Taxibranch­e auch ein paar schwarze Schafe, das ist uns bewusst. Daran wollen wir arbeiten“, sagt er.

Alle Personen, die künftig die Taxilenker­prüfung ablegen möchten, müssen Deutschken­ntnisse auf Niveau B1 nachweisen. Zusätzlich soll es verpflicht­ende regelmäßig­e Fortbildun­gen geben. „Vielleicht alle fünf Jahre“, meint Sertic. „Und dann gibt es auch noch die Idee, Erste-Hilfe-Kurse für Lenker anzubieten. Damit hätten wir auf einen Schlag 7000 Ersthelfer mehr in Wien.“

Einheitsge­werbe

Zudem sei man in regem Austausch mit dem Verkehrsmi­nisterium, sagt der Spartenobm­ann. Dies arbeite derzeit die Details zum geplanten Einheitsge­werbe für Taxi und Mietwagen aus.

Reguläre Mietwagenf­ahrten – beispielsw­eise Flughafent­axis – sollen weiter die Möglichkei­t haben, eigene Preise anzubieten. „Unser Ziel ist es lediglich, dass sich alle, die Ad-HocFahrten anbieten, an den Taxitarif halten müssen“, betont Sertic.

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Sertic: „Uber soll hier einen Standort haben und Steuern zahlen“

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