Kampf gegen Uber geht in die nächste Runde
Hoffen auf Entscheid des Gerichts
Uber ist keine VermittlungsApp, sondern ein Verkehrsdienstleister – mit dieser Entscheidung des Europäischen Gerichtshof aus dem heurigen Jahr möchte die Wirtschaftskammer Wien (WKW) nun das umstrittene Fahrtenservice in die Schranken weisen. Die Kammer hat, wie berichtet, eine Klage wegen unlauteren Wettbewerbs beim Handelsgericht Wien eingebracht. Die Forderung der Kammer: „Uber soll eine Taxilizenz beantragen“, sagt Davor Sertic, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der WKW. „Sie sollen hier einen Standort eröffnen und hier Steuern zahlen.“Sertic hofft, dass das Handelsgericht das ebenso sieht und seinen Appell unterstützen wird.
Die existierenden Klagen, im Zuge derer bereits Strafen in der Höhe von 680.000 Euro ausgesprochen wurden, wurden von der Taxifunkzentrale 40100 eingebracht. Diese Klagen richten sich hauptsächlich gegen die Verletzung der Rückkehrpflicht.
Qualität steigern
Gleichzeitig ist sich Sertic bewusst, dass auch in den eigenen Reihen Handlungs- bedarf besteht. „Wir haben in der Taxibranche auch ein paar schwarze Schafe, das ist uns bewusst. Daran wollen wir arbeiten“, sagt er.
Alle Personen, die künftig die Taxilenkerprüfung ablegen möchten, müssen Deutschkenntnisse auf Niveau B1 nachweisen. Zusätzlich soll es verpflichtende regelmäßige Fortbildungen geben. „Vielleicht alle fünf Jahre“, meint Sertic. „Und dann gibt es auch noch die Idee, Erste-Hilfe-Kurse für Lenker anzubieten. Damit hätten wir auf einen Schlag 7000 Ersthelfer mehr in Wien.“
Einheitsgewerbe
Zudem sei man in regem Austausch mit dem Verkehrsministerium, sagt der Spartenobmann. Dies arbeite derzeit die Details zum geplanten Einheitsgewerbe für Taxi und Mietwagen aus.
Reguläre Mietwagenfahrten – beispielsweise Flughafentaxis – sollen weiter die Möglichkeit haben, eigene Preise anzubieten. „Unser Ziel ist es lediglich, dass sich alle, die Ad-HocFahrten anbieten, an den Taxitarif halten müssen“, betont Sertic.