Kurier (Samstag)

Radeln in der Silent Disco

- Wie es ist, mit Kopfhörern und Clubstimmu­ng in einem Keller durch Wien zu biken.

Bei Kopfhörern bin ich heikel: Sie dürfen nirgends drücken und der Sound muss gut sein – allerdings fand ich die Vorstellun­g, beim Silent Disco Cycling Lauscher aufzusetze­n, die schon von anderen angeschwit­zt wurden, ziemlich ekelhaft. Nachdem es aber nicht nur mir so geht, hat sich der Anbieter ingoodshap­e die Kopfhörer einiges kosten lassen – sie sind angenehm zu tragen und die abnehmbare­n Pölsterche­n werden nach jeder Nutzung desinfizie­rt (Probetrain­ing 10€, www.ingoodshap­e.at). Wer will, kann sogar seine eigenen Pölsterche­n kaufen.

Bleibt die Frage, wozu überhaupt Kopfhörer? Der Lärmschutz gegenüber Nachbarn ist naheliegen­d, aber nicht der einzige Grund. Musik beim Sporteln hilft enorm, vielen ist die übliche volle Dröhnung aber zu viel – mit den Kopfhörern kann jeder selbst einstellen, wie laut er beschallt werden will.

Fazit: :

Für Anfänger bis und alle, denen Fortgeschr­itten e Radeln alleine zu langweilig ist. Ein Ausdauertr­aini mit Schwerpunk­t ng auf der Hüfte abwärts, bei dem jeder selbst einstellen kann, wie intensiv es wirklich wird.

Fun: Schweiß:

Interessan­ter Nebeneffek­t: Ich höre jedes Ächzen des Trainers Klemens, der die Übungen über die Kopfhörer durchsagt und sie natürlich auch alle mitmacht. Das Training fühlt sich viel unmittelba­rer an, als wenn er die Übungen durch den Raum ruft.

Zu Action-Nummern wiewie Hyper Hyper von Scooter wird auf dem Spinning-Rad gleich mal der Kreislauf hochgekurb­elt – den Schwierigk­eitsgrad kann jeder an einem kleinen Knauf anpassen. „Wir stellen uns jetzt vor, wir radeln von Meidling rauf nach Döbling“, schnauft Klemens uns ins Ohr und bei jedem Streckenab­schnitt wirdid weiweiter am Knauf gedreht. „Weil es auf dem Weg – vor allem am Gürtel – auch einige Hinderniss­e gibt, nehmen wir die Hanteln dazu“, ächzt Klemens weiter und wir machen zu Gigi d’Agostinos Nummer Super noch ein kleines Armtrainin­g dazu.

Am Ende bin ich verschwitz­t wie nach einer durchtanzt­en Nacht, aber froh, dass ich die Strecke von Meidling nach Döbling nicht wirklich radeln musste.

laila.daneshmand­i@kurier.at Alle bisherigen Tests online: kurier.at/bodyblog

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