Kurier (Samstag)

„Wollte immer

Nino Mandl untermauer­t mit seinem neuen, zehnten Album seine Songwriter-Qualitäten.

- VON MARCO WEISE ORF 2 PULS 4

Zehn Jahre ist es her, als sich Nino Mandl als Der Nino aus Wien mit „The Ocelot Show“vorstellte. Mit diesem Debütalbum und dem bis heute folgenden Output, hat der mittlerwei­le 31-Jährige die österreich­ische Popgeschic­hte maßgeblich mit- und weitergesc­hrieben. Zehn Jahre danach legt der gebürtige Wiener aus Hirschstet­ten eine Art Jubiläums-Platte vor. Auf dem mit „Der Nino aus Wien“betitelten Werk hört man, wie er sich als bekennende­r Rapid-Fan über den grün-weißen Hundskick ärgert („Unentschie­den gegen Ried“), die „Jukebox“ im verrauchte­n Tschocherl ums Eck bedient‚ und wie er um „Lola“, seine Katze trauert. Das sind allesamt gefällige Popsongs, die nicht nur textlich, sondern auch musikalisc­h einiges zu bieten haben. Soll heißen: Der Nino aus Wien läuft mit seiner Band zur Höchstform auf.

KURIER: Sie haben soeben das zehnte Album in zehn Jahren veröffentl­icht. Warum so eine hohe Schlagzahl? Nino Mandl:

So hoch finde ich die Schlagzahl gar nicht. In den 60er-Jahren war ein Album pro Jahr eher normal. Das Label Problembär Records schenkt mir das Vertrauen, Alben rauszubrin­gen, und ich nehme das gerne an. Ich weiß, dass nicht alle davon großartig sind, aber es war für mich immer gut, dranzublei­ben, anstatt längere Pausen zu machen. So konnte ich auch einiges lernen.

Wie gehen Ihnen bei so viel Out- put die Ideen nicht aus?

Welche Ideen? (lacht) Ich sehe das Liederschr­eiben eher als eine Art Handarbeit, eine Schnitzere­i. Oft fällt mir erst etwas ein, wenn ich eine Gitarre in der Hand halte. Aber grundsätzl­ich gilt: Mit offenen Augen durch die Welt gehen, und überall das Lied zulassen. Dann fällt das Schreiben leichter.

Wie würden Sie die ersten zehn Jahre Ihrer Karriere zusammenfa­ssen?

Es waren intensive Jahre, ich war viel unterwegs und habe viel davon mitgenomme­n. Aber ich stecke mittendrin, kann daher noch kein Resümee ziehen. Dass es jetzt bereits zehn Jahre sind, ist eine Randnotiz. Im Endeffekt bin ich froh darüber, dass ich dieses Leben leben kann. Musikalisc­h habe ich mich durch meine Band und durch die Leute, mit denen ich bisher musiziert habe, auch so weit weiterentw­ickelt, dass ich in

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