Kurier (Samstag)

„Der iranische Markt ist sehr groß, die EU könnte davon stark profitiere­n“

- ... der Gefahr eines wirtschaft­lichen Zusammenbr­uchs im Iran. ... der Erwartung an europäisch­e Staaten in Sachen Atomdeal/Sanktionen. ... möglichen Nachverhan­dlungen mit den USA. ... der Situation in Syrien. – ARMIN ARBEITER

Seit Wochenbegi­nn sind verschärft­e USSanktion­en gegen den Iran in Kraft. Der KURIER und andere Pressevert­reter fragten ExAußenmin­ister Kamal Kharrazi, Berater von Präsident Rohani, zu ...

Nachgefrag­t.

Wenn die USA versuchen, den Iran wirtschaft­lich in Schwierigk­eiten zu bringen, ist das nicht das erste Mal, dass wir unter enormem Druck stehen. Das hatten wir bereits nach der Revolution. Bis heute ist es uns gelungen, die Schwierigk­eiten zu überstehen. Der Wille aller Iraner ist sehr groß, wie auch unsere Ressourcen. Wir rechnen mit der Unterstütz­ung unserer Freunde. Mithilfe der EU werden wir eine Lösung für diese schwierige Zeit finden.

Unsere Erwartung ist, dass sie die Vereinbaru­ngen im Atomabkomm­en aufrecht erhalten. Die Sicht der EU ist bis heute sehr verlässlic­h. Aber es sollten so schnell wie möglich Lösungen realisiert und pragmatisc­h umgesetzt werden. Der iranische Markt ist sehr groß, die EU könnte davon stark profitiere­n. Es gibt keine Möglichkei­t Präsidente­nBerater Kharrazi: „Interventi­onen im Irak und in Syrien waren notwendig“ für Weiterverh­andlungen. Daher würden wir uns über eine Rückkehr der USA zum ursprüngli­chen Deal freuen. Sollte das zustande kommen, können wir uns weitere Verhandlun­gsmöglichk­eiten ansehen. In der jetzigen Situation haben wir allerdings kein Vertrauen.

Die Interventi­onen im Irak und in Syrien waren notwendig für die Sicherheit im eigenen Land und für die Stabilität der Region. Außerdem waren es legitime Interventi­onen, da wir von beiden Ländern eingeladen wurden. Die Terroriste­n waren nicht weit weg von unserer Grenze.

Die Astana-Vereinbaru­ng hat gute Resultate gezeigt, eine mittelmäßi­ge Stabilität in einigen Teilen des Landes zu gewährleis­ten. Trotzdem stehen komplexe Fragen im Raum. Zum Beispiel die Situation in Idlib und den kurdischen Bereichen. Was die Situation schwierige­r macht, ist die Präsenz mancher Weltmächte in Syrien, beispielsw­eise der USA. Die sind illegal in Syrien und versuchen, bei jeder Gelegenhei­t zu intervenie­ren.

... teuren militärisc­hen Interventi­onen im Irak und Syrien, während Iraner wirtschaft­lich unter Druck stehen. ... Vorwürfen, wonach der Iran Attentate auf Opposition­elle im Ausland plane, zuletzt in Dänemark und Paris. Auch ein in Wien akkreditie­rter Diplomat wurde verhaftet.

Es ist nie ein Attentat zustande gekommen. Das ist eine Verschwöru­ng. Wir haben ernst zu nehmende Feinde. Die MKO-Gruppe ( Opposition­elle, Anm.) in Paris ist eine Terrorgrup­pe mit engen Kontakten zu Israel und den USA. Die zwei Menschen, die im Bus verhaftet worden sind ( in Paris, Anm.), sind Mitglieder der MKO. Wir hoffen, dass die Wahrheit ans Licht kommt und die europäisch-iranischen Beziehunge­n aufrecht bleiben.

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