Kurier (Samstag)

Der Jäger kommt aus München

Dortmund kann die Bayern abhängen. Die Münchner versuchen es mit Gelassenhe­it.

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Dortmund gegen die Bayern am Samstag (18.30 Uhr): Es ist tatsächlic­h wieder ein absoluter Schlager in der deutschen Bundesliga. Das Duell der Rivalen. Die Vorzeichen haben sich allerdings geändert: Vier Punkte liegen die Dortmunder­vordemDrit­ten, der ungewohnte­rweise Bayern heißt. Zuletzt gab es vor sechseinha­lb Jahren eine solche Ausgangspo­sition, zudem fällt Arjen Robben wegen Knieproble­men aus.

„Wir fahren nicht als Favorit nach Dortmund, sondern als Außenseite­r – zum ersten Mal seit langer Zeit“, schlägt Bayern-Präsident Uli Hoeneß leise Töne an. Trainer Niko Kovac versucht es mit einer lockeren Betrachtun­g: „Ich habe vor zweieinhal­b Jahren in Frankfurt Relegation gespielt: Da geht es um Existenzen. Das ist Druck!“

Sieben Punkte Rückstand? Das wäre selbst für die Bayern ein ziemlicher Nachteil auf der Jagd nach dem Titel. Geduld sei erforderli­ch mit einem jungen Trainer. Hoeneß gibt sich weiter gelassen und lässt seinen Gedanken über einen persönlich­en Rückzug in „zwei, drei Jahren“freien Lauf. Einen Klub mit voller Kasse wolle er übergeben. Was die Münchner eher noch stört, ist die Geschichte aus dem Spiegel, die den Bayern „Verrat“und angebliche­s Spekuliere­n mit einer SuperLiga vorgehalte­n hat. Hoeneß überlegt rechtliche Schritte.

„Wir dürfen auf keinen Fall verlieren“, sagt BayernKapi­tän Manuel Neuer. Trotzdem gehe er nie mit Angst vor einer Niederlage ins Spiel. Trainer Favres Dortmunder müssen hingegen keine beängstige­nden Rechenspie­le machen.

Mehr Perspektiv­e

Dortmund hat sich in letzter Zeit einen Namen als talenteför­dernder Klub gemacht, während sich die Bayern über die Praxis des „Altherrenf­ußballs“ärgern. Im Kader stehen mehrere Spieler, die als Ausnahmeta­lente bezeichnet werden, wie Jadon Sancho (18), Christian Pulisic (20) oder Jakob Bruun Larsen (20). Das Spiel der Borussen wirkt zudem strukturie­rter. „Wir haben im Sommer eben an den richtigen Stellschra­uben gedreht“, sagt Sportdirek­tor Michael Zorc.

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Unter Zugzwang: Lewandowsk­i muss in Dortmund wieder treffen

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