Salzburg fehlt noch ein Punkt
Europa League I. Weil Leipzig keine Schützenhilfe gab, wird das Red-Bull-Duell noch brisanter
„Wir sind nicht in Jubelorgien ausgebrochen“, erzählte Salzburg-Trainer Marco Rose nach dem 5:2 bei Rosenborg Trondheim im vierten EuropaLeague-Gruppenspiel. Das lag natürlich nicht am Kantersieg gegen den norwegischen Meister, sondern am Ergebnis im Parallelspiel in Gruppe B.
Weil sich RB Leipzig nach zehn ungeschlagenen Spielen in Serie Celtic 1:2 geschlagen geben musste, zittert der deutsche Red-BullKlub um den Aufstieg ins Sechzehntelfinale. Und der österreichische Verein mit Startfinanzierung durch den Getränkekonzern ist trotz vier Siegen nach vier Gruppenspielen nicht weiter.
Schwere Aufgaben
„Jeder weiß, was wir noch vor uns haben. Wir glauben an unsere Chance. Es ist aber eine enge Gruppe“, meinte Rose nach dem Klassespiel in Trondheim. Auf seine Mannschaft wartet nun am 29. November daheim das Prestigeduell gegen RB. Mitte Dezember muss der Meister im Celtic-Park antreten. Die Ausgangslage hat sich aber weiter verbessert: Salzburg kann nun aus eigener Kraft aufsteigen.
Ein Punkt reicht – egal, ob der nun gegen die Deutschen oder gegen die Schotten geholt wird. Dann wäre man auch fix Gruppensieger. Spannend wird es nur, sollte Salzburg beide Spiele verlieren und Rosenborg zu Hause gegen Celtic und in Leipzig keinen Punkt holen.
Dann muss gerechnet werden, denn dann hätten drei Teams in Gruppe B zwölf Punkte. „Der Modus ist auf direkte Vergleiche ausgelegt. Die Tore gegen Rosen- borg Trondheim helfen uns deshalb nicht viel. Wir wollen weiter punkten, auch wenn wir wissen, dass das eine schwierige Aufgabe sein wird“, weiß Rose.
Bei Punktgleichheit zählt in UEFA-Bewerben anders als in der Bundesliga und in den FIFA-Bewerben nicht das Torverhältnis aus allen Begegnungen, sondern die direkten Duelle. Und sollte Salzburg beide Partien verlieren, hätten auch Celtic Glasgow und Leipzig je sechs Punkte aus diesen geholt.
Nun kommt das nächste Kriterium zur Anwendung: das Torverhältnis aus den Spielen der drei Teams untereinander. Auch dieses spricht mit 6:3 momentan für Salzburg. Denn Leipzig hat derzeit mit 5:5 ein ausgeglichenes Torverhältnis, Celtic mit 3:6 ein negatives.
Aber sollte das Red-BullDuell etwa mit einer klaren Heimniederlage enden, dann würde das abschließende Gruppenspiel in Glasgow zu einer Zitterpartie, wenn die Schotten davor anders als noch im August in der Champions-League-Qualifikation (0:0) bei Rosenborg Trondheim gewinnen würden.