Platz fürs coole Österreich
ORFeins. Channel-Chefin Lisa Totzauer startet Programm-Umbau
Mit dem Fokus auf den Vorabend und mit einigen Eigenproduktionen im Fiction-Bereich startet Channel-Managerin Lisa Totzauer die Neuaufstellung von ORFeins. Vom Tisch ist das von Chef Alexander Wrabetz ventilierte tägliche Info-Magazin um 21 Uhr. Abgenickt werden muss das noch vom Stiftungsrat mit dem Beschluss des Jahressendeschemas, das er Mitte November erhält.
Der ORFeins-Umbau sei nicht von heute auf morgen zu schaffen, sagte Totzauer vor Journalisten. Deshalb solle ein „Zielschema in Phasen“erreicht werden. ORFeins soll künftig unterschiedliche „Tagesfarben“bieten, so wie etwa der MittwochHauptabend bereits als InfoTag positioniert ist. Erklärtes Ziel Totzauers ist, „wochentags den Hauptabend öster- reichisch zu programmieren. Das nehmen wir Schritt für Schritt in Angriff.“Am 7. Jänner wird, passend zum österreichischen SerienMontag, etwa die bereits produzierte Dramedy „Walking on Sunshine“mit Robert Palfrader starten. Für 2020 hat Totzauer 20 Folgen einer neuen Comedy, „Wischen ist Macht“, beauftragt.
Als erstes legt Totzauer aber Hand an den ORFeins- Die österreichische Dramedy „Walking on Sunshine“, ab 7. Jänner mit u. a. Robert Palfrader in ORFeins zu sehen, erzählt von Hochs und Tiefs – im Leben wie beim Wetter Vorabend. Als Abspielfläche für US-Serien gern kritisiert, ist das doch oft der einzig funktionierende ORF-Anziehungspunkt für junge Seher.
Vorabend-Reform
„Wir beginnen das Zurückdrängen der amerikanischen Kaufware“, lautet jedoch Totzauers Devise. Künftig soll das Publikum mit einer „ZiB 18“(18 Uhr) „in ähnlicher Länge wie die ‚ZiB 20‘ “ange- lockt werden. Geplanter Start: Frühling 2019. Dann soll ein etwa 35-minütiges Vorabendmagazin folgen, in dem das „ZiB-Magazin“aufgeht. Danach wird es vorerst weiter US-Serien wie „Big Bang Theory“geben. Auf lange Sicht wird aber die gesamte Zone von 18 bis 20 Uhr mit Eigenproduktionen bestückt werden, erklärte sie. Generell ortet Totzauer eine steigende Nachfrage nach heimischem Content. „Österreich hat wieder etwas Cooles.“Dem entsprechend arbeitet man im Showbereich an einem „Challenge-Format“mit Feuerwehrkräften.
Totzauer will, dass ein Gutteil der Neu-Entwicklungen aus demHauskommt.„Es gibt ein großes Bedürfnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, mitzuentwickeln und mitzuarbeiten“. Dafür wurde „NOVA eins“geschaffen, ein senderinternes „Entwicklungslabor“, das je nach Thema mit f lexiblen Teams besetzt wird.Im Samstag-Vorabend soll eine Art Test-Sendefläche entstehen.
Wer nun die Provinzialisierung befürchtet: „Internationale Filme und Serien sol- len weiterhin eine Rolle in ORFeins spielen. ORFeins ist auch Kino“, versichert Totzauer.“
ORFeins erreichte im Oktober in der jungen Zielgruppe 10,4 Prozent, ein Minus von 1,6 Prozent zu 2017.