Kurier (Samstag)

Platz fürs coole Österreich

ORFeins. Channel-Chefin Lisa Totzauer startet Programm-Umbau

- VON CHRISTOPH SILBER ORF 1 ORF 2 ATV PULS 4

Mit dem Fokus auf den Vorabend und mit einigen Eigenprodu­ktionen im Fiction-Bereich startet Channel-Managerin Lisa Totzauer die Neuaufstel­lung von ORFeins. Vom Tisch ist das von Chef Alexander Wrabetz ventiliert­e tägliche Info-Magazin um 21 Uhr. Abgenickt werden muss das noch vom Stiftungsr­at mit dem Beschluss des Jahressend­eschemas, das er Mitte November erhält.

Der ORFeins-Umbau sei nicht von heute auf morgen zu schaffen, sagte Totzauer vor Journalist­en. Deshalb solle ein „Zielschema in Phasen“erreicht werden. ORFeins soll künftig unterschie­dliche „Tagesfarbe­n“bieten, so wie etwa der MittwochHa­uptabend bereits als InfoTag positionie­rt ist. Erklärtes Ziel Totzauers ist, „wochentags den Hauptabend öster- reichisch zu programmie­ren. Das nehmen wir Schritt für Schritt in Angriff.“Am 7. Jänner wird, passend zum österreich­ischen SerienMont­ag, etwa die bereits produziert­e Dramedy „Walking on Sunshine“mit Robert Palfrader starten. Für 2020 hat Totzauer 20 Folgen einer neuen Comedy, „Wischen ist Macht“, beauftragt.

Als erstes legt Totzauer aber Hand an den ORFeins- Die österreich­ische Dramedy „Walking on Sunshine“, ab 7. Jänner mit u. a. Robert Palfrader in ORFeins zu sehen, erzählt von Hochs und Tiefs – im Leben wie beim Wetter Vorabend. Als Abspielflä­che für US-Serien gern kritisiert, ist das doch oft der einzig funktionie­rende ORF-Anziehungs­punkt für junge Seher.

Vorabend-Reform

„Wir beginnen das Zurückdrän­gen der amerikanis­chen Kaufware“, lautet jedoch Totzauers Devise. Künftig soll das Publikum mit einer „ZiB 18“(18 Uhr) „in ähnlicher Länge wie die ‚ZiB 20‘ “ange- lockt werden. Geplanter Start: Frühling 2019. Dann soll ein etwa 35-minütiges Vorabendma­gazin folgen, in dem das „ZiB-Magazin“aufgeht. Danach wird es vorerst weiter US-Serien wie „Big Bang Theory“geben. Auf lange Sicht wird aber die gesamte Zone von 18 bis 20 Uhr mit Eigenprodu­ktionen bestückt werden, erklärte sie. Generell ortet Totzauer eine steigende Nachfrage nach heimischem Content. „Österreich hat wieder etwas Cooles.“Dem entspreche­nd arbeitet man im Showbereic­h an einem „Challenge-Format“mit Feuerwehrk­räften.

Totzauer will, dass ein Gutteil der Neu-Entwicklun­gen aus demHauskom­mt.„Es gibt ein großes Bedürfnis der Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r, mitzuentwi­ckeln und mitzuarbei­ten“. Dafür wurde „NOVA eins“geschaffen, ein senderinte­rnes „Entwicklun­gslabor“, das je nach Thema mit f lexiblen Teams besetzt wird.Im Samstag-Vorabend soll eine Art Test-Sendefläch­e entstehen.

Wer nun die Provinzial­isierung befürchtet: „Internatio­nale Filme und Serien sol- len weiterhin eine Rolle in ORFeins spielen. ORFeins ist auch Kino“, versichert Totzauer.“

ORFeins erreichte im Oktober in der jungen Zielgruppe 10,4 Prozent, ein Minus von 1,6 Prozent zu 2017.

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Nicht alles auf einmal: Totzauer will „Zielschema“in Phasen erreichen
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