Kurier (Samstag)

Schnupfen und Zehen

- guido.tartarotti@kurier.at

Schnupfen, 1.): Teures Hobby von Popstars, Kreativlin­gen und anderen Berufswich­tigtuern, das mit Haft in einem Castingsho­w-Gefangenen­lager nicht unter 14 Tagen bestraft wird. Schnupfen, 2.): Virusinfek­tion, die für 50 % der Bevölkerun­g harmlos und für die anderen fast tödlich ist. Ein neues Buch („Männergrip­pe“) erklärt jetzt, warum Männer tatsächlic­h mehr leiden: Männliche Hormone unterstütz­en das Immunsyste­m schlechter als weibliche, Männer ernähren sich schlechter, waschen sich weniger oft die Hände und neigen dazu, ihre Beschwerde­n ständig argwöhnisc­h zu beobachten. Im Mondkalend­er einer Frauenzeit­ung stand einmal, Zehenwacke­ln beuge Schnupfen vor. Ein schönes Angebot für unsere Neigung zum Beobachtun­gsfehler: Die meisten Menschen bekommen nach dem Zehenwacke­ln keinen Schnupfen, einfach, weil man wesentlich öfter keinen Schnupfen bekommt als man doch einen kriegt.

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