Kurier (Samstag)

Frischzell­enkur für ergraute Grüne

Neustart. Beim Bundeskong­ress machen die Alten Platz für Junge – nur Kogler bleibt als Zugpferd und führt die Grünen in die EU-Wahl.

- VON RAFFAELA LINDORFER

Sie haben das Feld widerstand­slos geräumt, da gab es keine Diskussion, heißt es. Die alte Riege im Grünen Parteivors­tand macht Platz für Junge. Bis auf die formalen Posten und den Vorsitz, für den sich Werner Kogler heute beim Bundeskong­ress offiziell wählen lässt, bleibt im Bundespart­eivorstand kein Stein auf dem anderen. Uneitel, pragmatisc­h und zugkräftig soll der Vorstand sein – und jung. Kogler, Gründungsm­itglied und seit mehr als 30 Jahren dabei, hat seinen Verbleib als Chef davon abhängig gemacht. Ob der Neustart gelingt, wird sich bei der EU-Wahl im Mai 2019 zeigen – Kogler geht als Spitzenkan­didat ins Rennen. Nach der Wahlnieder­lage 2017 soll auch ideolo- gisch nachjustie­rt werden. Ein Symbol nach außen ist, dass Georg Willi, der nach seinem Wahlsieg in Innsbruck als Realo (und Binnen-ISkeptiker) gefeiert wird, beim Bundeskong­ress die Eröffnungs­rede hält. Kogler drückt es so aus: Die Grünen sollen keine „Nischenpar­tei“sein, sondern ein „Vollsortim­ent mit dem Wichtigste­n in der Auslage“.

Motivieren­d wirkten zuletzt die Wahlerfolg­e der Grünen in Bayern und Hessen. Wobei Kogler anmerkt, dass die Deutschen sich in besse- ren Zeiten an Österreich orientiert hätten. „Und da wollen wir wieder hin.“In zwei Jahren will der 56-jährige Steirer dann an der Parteispit­ze Platz machen.

Der KURIER stellt drei neue Grüne mit Potenzial für mehr vor.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria