Wie lange noch?
Man braucht nicht lange darüber nachdenken, wie die Aktion des Freiheitlichen Landesrates Gottfried Waldhäusl zu bewerten ist. Ein Asylquartier mit Stacheldraht, um die jugendlichen Insassen und die Bevölkerung zu trennen, ist eine indiskutable Provokation eines Regierungspolitikers, der das Thema Integration auf seine besonders absurde Art und Weise auslegt: menschenverachtend.
Wer die politische Karriere Waldhäusls verfolgt, kennt seine bizarre Politik. Vor wenigen Wochen noch empfahl er die Entfer- nung „nichtinländischer“Wölfe. Jetzt kam er mit dem StacheldrahtQuartier für junge Asylwerber.
Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat erkannt, dass eine Flüchtlingsunterkunft mit Stacheldraht überhaupt nicht geht. Junge Menschen, die strafrechtlich nicht verurteilt wurden, wegzusperren, schafft nur Verunsicherung.
Die jungen Flüchtlinge werden jetzt verlegt und, wie es sich gehört, von Profis betreut. So lange es kein gescheites Betreuungskonzept für diese Unterkunft gibt, sollte man sie auch nicht nach Drasenhofen zurückbringen. Eine Frage bleibt: Wie lange kann und will sich das Land Niederösterreich FPÖ-Mann Waldhäusl als Asylbeauftragten leisten?
Die Debatte um das SkandalAsylquartier in Drasenhofen zeigt, wie menschenverachtend Integrationspolitik verstanden werden kann.