Kurier (Samstag)

Thesen-Drescher

- bernhard.hanisch@kurier.at BERNHARD HANISCH

Rapid gewinnt bei Spartak Moskau. Nicht unbedingt ein vorhersehb­ares Ereignis nach den ziemlich bescheiden­en Vorstellun­gen in der heimischen Meistersch­aft. Der ominöse Strich, der Rapid von der besseren Hälfte der Liga trennt, ist in peinlich weiter Ferne. Was bedeutet das? Ist die österreich­ische Liga doch nicht so schlecht, wie man ihr nachsagt? Oder die russische vergleichs­weise so miserabel?

Bisher lautete die Formel der Experten: Wird man in der eigenen Liga nicht gefordert, ist man in jedem europäisch­en Bewerb nur gefundenes Fressen.

Salzburg widerspric­ht dieser These ganz beeindruck­end. In der Bundesliga schöpfen die Bullen vielleicht nicht immer das mögliche Maximum aus. Aber es reicht. Auch, weil die Einstellun­g fest im profession­ellen Bereich verankert ist, dass kein Schlendria­n jemals die Chance bekommt, ein Mannschaft­smitglied zu werden. Eine Einstellun­g, die anderersei­ts in der Europa League erlaubt, im Bedarfsfal­l den Hebel auf die volle Kraft zu drücken.

Leipzig-Trainer Ralf Rangnick hat dazu (wie so oft) seine eigene Meinung. Nämlich jene, dass sich Salzburg in der österreich­ischen Pflicht gut erholen könne, um sich voll und ganz auf die internatio­nale Kür zu konzentrie­ren. Ein absurder Ansatz. Ungefähr genauso gewagt wie die These: Der Tabellenvi­erte Leipzig verliert im Europacup zwei Mal gegen Salzburg, weil die deutsche Bundesliga doch schwächer ist als ihr Ruf.

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