Reinigungstechnik – Ein Beruf mit Zukunft
Imagewandel. Die Reinigungstechnik hat sich zu einem hochprofessionellen Gewerbe mit einem neuen, modernen Berufsbild entwickelt – das „Fetzen und Kübel-Image“ist lange überholt
Bereits vor Jahren hat sich der ehemalige Lehrberuf des Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigers dem technischen Fortschritt angepasst und zum heutigen Berufsbild „Reinigungstechnik“weiterentwickelt. Die private Berufsschule für Reinigungstechnik mit Öffentlichkeitsrecht in der Wiener Gebäudereinigungsakademie im 23. Bezirk ist im modernsten Ausbildungszentrum Europas für Reinigung untergebracht. Sie bietet alle Möglichkeiten für eine realitäts- und praxisnahe Ausbildung. Neben den unterschiedlichsten Musterräumen, wie Hotelzimmer, Küchen oder OP-Saal stehen den Lehrlingen die neuesten Maschinen und Geräte sowie umweltschonende Reinigungschemie für ihre Übungen zur Verfügung. Die engagierten Lehrer sind Profis in ihrem Fach. Gebäudereinigungsmeister unterrichten die fachspezifischen Gegenstände. Gegenwärtig befinden sich 27 Lehrlinge in verschiedenen Lehrjahren an der Schule. Vermittelt werden nicht nur fachliche Kompetenzen, sehr viel Wert wird auch auf soziale Aspekte, respektvollen Umgang mit den Mitmenschen und gutes Benehmen gelegt.
Aus- und Weiterbildung ist essenziell
Sehr gerne zitiert der Wiener Innungsmeister, Gerhard Komarek, den amerikanischen Philosophen und Dichter, Ralph Waldo Emerson: „Ausbildung heißt, das zu lernen, von dem du nicht einmal wusstest, dass du es nicht wusstest“. Wer ihn kennt, weiß, dass ihm die Aus- und Weiterbildung sehr am Herzen liegt. Sie sind die wichtigsten Voraussetzungen, dass es Menschen gut geht. Ausbildung bedeutet Kompetenz, sicheres Auftreten und – was nicht unwesentlich ist –, gute Bezahlung. Damit liegt die Gebäudereinigungsakademie am Puls der Zeit. Vielfältige Ausund Weiterbildungen werden hier für Berufsneulinge, aber auch „alte Hasen“, die sich auf den neuesten Stand der Technik bringen wollen, angeboten.
Neu: Die SprachlernApp
Die Gebäudereinigungsbetriebe beschäftigen über 60 Prozent MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund. Daher sind gute allgemeine Sprachkenntnisse sowie die Beherrschung fachspezifischer Begriffe oft maßgeblich mitentscheidend für den Erfolg eines Unternehmens. Die entwickelte Sprachlern-App unterstützt dabei, die allgemeine Sprachkompetenz der Mitarbeiter zu verbessern und fachspezifisches Vokabular zu trainieren. Ausgestattet mit einer bewährten Lernmethodik und der innovativen LiveMatch-Technologie für interaktives Lernen mit viel Spaß steht sie allen Mitgliedsbetrieben und deren Mitarbeitern kostenlos zur Verfügung. Wortkenntnis und Sprachenbeherrschung der Mitarbeiter bedeutet für die Branche unter anderem die Verbesserung der internen Kommunikation, Verbesserung der Mitarbeiter-Qualifikation und eine verstärkte Bindung an das Unternehmen.
Stolz auf den Beruf
Die Mitarbeiter der Reinigungsbetriebe sind im Zuge ihrer Tätigkeit täglich mit Menschen aus anderen Branchen konfrontiert. Deshalb ist es besonders wichtig, geschultes Personal einzusetzen um die Professionalität des Gewerbes zu vermitteln. Mitarbeiter sollen sich für den Beruf begeistern, ihn gerne tun und auch stolz darauf sein Reinigungstätigkeiten auszuführen. Gebäudereiniger tragen zur Werterhaltung von Gebäuden bei, sorgen täglich für Sauberkeit und Hygiene und somit auch für die Gesundheit der Menschen in unserem Land.
Eigenreinigung versus Fremdreinigung
Eine große Anzahl von Unternehmen beschäftigt eigenes Reinigungspersonal. Im Zuge einer Studie des deutschen Bundesinnungsverbandes des Gebäudereiniger-Handwerks wurde festgestellt, dass der Fremdreinigung gegenüber der Eigenreinigung der Vor- zug zu geben wäre. Ein wesentlicher Punkt dabei ist, dass ein deutlicher wirtschaftlicher Vorteil der Fremdreinigung im Vergleich zur Eigenreinigung bezogen auf die Reinigungskosten festgestellt wurde. Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Fremdreinigung liegt in der erheblich höheren Flexibilität. Ist ein Mitarbeiter krank, wird sofort eine Ersatzkraft geschickt. Bei der Eigenreinigung gibt es keine Ersatzkräfte. Die Vergabe der Reinigungsleistung an einen externen Dienstleister ist in Bezug auf die Leistung und Qualität klar geregelt. Eigenreinigung kann bei sinkendem Reinigungsbedarf, wie etwa Dezimierung der Betriebsfläche, nur sehr langsam verringert werden. Ein vorübergehender Mehrbedarf kann in der Regel nicht mit eigenen Mitarbeitern abgedeckt werden. Fremdreini- gung hat durch eine Begrenzung der Laufzeit von Verträgen sowie vertragliche Vereinbarung der Möglichkeit von Zu- und Abbestellung von Reinigungsleistungen eine sehr hohe Flexibilität erreicht. Alle arbeitsrechtlichen Themen und Risiken wie Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaub und Kündigungen, sind bei der Fremdvergabe an den Dienstleister übertragen. Und auch hier kommt wieder die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zum Tragen: Gut ausgebildetes Personal arbeitet effizienter und umweltschonender, weil es mit Anwendungs- und Reinigungstechnik, Maschinen, Geräten und Reinigungschemie bestens vertraut ist.
Sicherheit und Qualität
Die gesamte Reinigungsbranche ist gefordert, Standards zu entwickeln und umzusetzen. Mit den ÖNORMEN D 2240, D 2250 und D 2210 ist bereits ein großer Schritt gelungen. Diese Normen legen maximale Quadratmeterleistungen fest, die Arbeitnehmer je nach Tätigkeiten und Anforderungen ihrer Arbeitgeber zu erbringen haben. Es ist deren Ziel, Arbeitnehmer vor Überforderung zu schützen, einheitliche Anforderungen an die Ausbildungen und Ausbildungsstätten in der Denkmal-, Fassaden- und Gebäudereinigung sowie Hausbetreuung festzulegen und Verfahrens- und Vertragsbestimmungen für die Ausführung von Reinigungsleistungen an Boden, Wand und Deckenbelägen im Innen- und Außenbereich zu definieren.
„Gute Aus- und Weiterbildung bedeutet Kompetenz und sicheres Auftreten. Damit wird das Ansehen unserer gesamten Branche positiv unterstützt“.